Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

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Ringvorlesung zum ‚Konstrukt Familie‘ im Sommersemester 2015

Marburg 13.04.2015 (pm/red) Neue Konstellationen, alte Normativitäten und kritische Befragungen aus der Perspektive der feministischen Wissenschaft sind Schlagworte zur Ringvorlesung zum ‚Konstrukt Familie‘, die vom Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung im Sommersemester angeboten wird. Die interdisziplinäre Ringvorlesung beginnt dem 16. April und bietet wöchentlich im Hörsaalgebäude als Reihe Vorlesungen zum Thema „Konstrukt Familie. Neue Konstellationen, alte Normativitäten und kritische Befragungen aus der Perspektive der feministischen Wissenschaft.“

Von der Kritik am männlichen Gewaltmonopol in der Familie und der monogamen Ehe über die Infragestellung der heteronormativen Kleinfamilie bis zu den neoliberalen Zumutungen an Vereinbarkeiten und den rassisierenden Implikationen moderner Familienideale ist die Familie ein Schlüsselterrain feministischer Theorie und Politik. Die interdisziplinäre Ringvorlesung des Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung stellt das „Konstrukt Familie“ ins Zentrum kritisch-feministischer Betrachtungen und fragt:

  • Welche gegenwärtigen Zugänge gibt es in den Gender Studies zu den Realitäten aktueller Familienkonstellationen?
  • Welche umkämpften Normsetzungen und Weltsichten transportiert der Begriff Familie und welche alternativen Konzepte gibt es, um soziale Verantwortlichkeiten/Abhängig-keiten/Fürsorge-Beziehungen jenseits traditioneller Bestimmungen neu zu denken?
  • Welche historischen und kulturvergleichenden Perspektiven wirft die feministische Wissenschaft auf das Konstrukt Familie?
  • Welche Funktion kommt der Familie als Konstitutionselement gesellschaftlicher Ordnungen zu?
  • Welche Aus- und Einschließungen sind mit dem Konzept angesichts von Globalisierungs-/ Transnationalisierungsprozessen und nationalen Politiken verbunden?
  • Welche politischen Forderungen verbinden sich mit kritischen Blicken auf Familie und Verwandtschaft?
  • Welche Utopien und Zukunftsvisionen lassen sich formulieren?

Das aktuelle Programm der Ringvorlesung Gender Studies und feministische Wissenschaft bietet dazu elf Vorträge von Lehrenden verschiedener Fachbereiche und von auswärtigen GastdozentInnen und einen abschließenden Workshop am Ende des Semesters. Die Ringvorlesung findet statt jeweils donnerstags von 18 bis 20 Uhr im Hörsaalgebäude, Biegenstraße 14, Raum +2/0090.

Übersicht der Vorlesungen 
16.04. Annette Henninger (Politikwissenschaft): „Bekämpft, gefördert und beschworen: Die Familie im Spiegel gesellschaftlicher Debatten“

23.04. Marita Metz Becker (Europäische Ethnologie): „Mythos Mutterschaft. Kulturhistorische Perspektiven auf den Frauenalltag des 18. und 19. Jahrhunderts“

30.04. Juana Remus (Humboldt Law Clinic, Berlin): „Familien nach rechtlichem Ideal?! Zur Rolle des Rechts bei der Konstruktion von familialen Lebensweisen“

07.05. Urte Helduser (Germanistik): „Dekonstruktion und Rekonstruktion von Familie. Genderperspektiven auf das Erfolgsgenre ‚Familienroman‘“

21.05. Annika Sominka & Irmgard Diewald (Politikwissenschaft): „Politik des Familialen – Zum Zusammenhang von Staat, Nation und Familie in Deutschland und Schweden“

28.05. Maria Kontos (Institut für Sozialforschung, Frankfurt/Main): „Bezahlte Hausarbeit heute: Modernisierung und Refeudalisierung im familiären Kontext“

11.06. Aliyah El Mansy (ev. Theologie): „Interreligiöse Ehen in der Antike“

18.06. Carmen Birkle (Amerikanistik): „Family Matters: Familie im Spannungsfeld von Tradition und Veränderung in U.S.-amerikanischen Fernsehserien“

25.06. Marie Reusch & Viviane Vidot (Politikwissenschaft): „Familienpolitik und die Emanzipation von Müttern“

02.07. Anika Oettler (Soziologie): „Die soziale Konstruktion der lateinamerikanischen Familie“

09.07. Sushila Mesquita (Referat Genderforschung, Universität Wien): „Familienpolitik verqueeren!“

16.07. Abschluss-Workshop mit Studierenden

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