Clara Oppel mit Klanginstallationen im Marburger Kunstverein
Marburg 23.04.2015 (yb) „Wenn ich mit dem Mikrofon unterwegs bin, sehe ich mit den Ohren“ sagt Clara Oppel beim Vorgespräch im Marburger Kunstverein. Beinahe zwei Wochen lang war die in Graz in Österreich lebende Künstlerin damit beschäftigt ihre neun Installationen in beiden Etagen des Kunstvereins aufzubauen. Die großen weißen Wände sind davon weitgehend ausgenommen. Sie bleiben leer. Stattdessen wird es um den Raum gehen, in dem Besucherinnen und Besucher eingeladen sind sich zu bewegen – und zu lauschen. Dafür hat Clara Oppel viele Tausend Lautsprecher mitgebracht und in verschiedenen Ensembles kombiniert. So kann der oder die an ihrer (Hör-)Kunst Interessierte durch die Räume gehen und sich hineinhören.
Eine Klangskulptur, die im Raum schwebt. Die Installation ‚Mephisto‘ findet sich als Klangkreis etwa einen Meter über denn Boden angeordnet und besteht aus acht verhüllenden Objekten, aus denen Lautsprecher ertönen. Oder werden sie erklingen? – das wird man vor Ort hören.
Das Klangobjekt ‚Flüsternde Tulpen‘ findet sich auf dem Fußboden platziert. Besucher/in kann es leicht umlaufen und zum Hören sich darüber beugen und bei dem Titel – man ahnt es schon.
“Breathing Space‘ lautet der Titel der Ausstellung und zugleich der Klanginstallation mit 5.400 Lautsprechern im großen Saal oben im Marburger Kunstverein. Zur Eröffnung am Freitag, 24. April – 18 Uhr, führte Dr. Friedrich W. Block, Kurator der Stiftung Brückner-Kühner in Kassel, in das künstlerische Schaffen von Clara Oppel ein.
Bis dahin war die Künstlerin damit beschäftigt ihre Installationen einzustimmen. Das was es zu Hören geben kann, wird von der Raumumgebung und deren Eigenart mit bestimmt. Insofern gehört es dazu die Geräusche, ob aus natürlicher Umgebung, aus dem Stadtraum oder Gesprochenes, auf die Gegebenheiten in Marburg einzurichten.
Sternbald-Fotos Hartwig Bambey