Bernhard Jaumann präsentiert Namibia-Krimi ‚Der lange Schatten‘ im TTZ
Marburg 20.05.2015 (pm/red) Im Rahmen der monatlich im TTZ stattfindenden Krimi-Reihe von Strömungen e.V. wird am Donnerstag, 21. Mai, ein Namibia-Deutschland-Krimi vorgestellt. Thematisiert wird darin, daß sich Deutschland bis heute nicht offiziell zu dem Völkermord an den Herero, Nama, Damara und Ovambo in seiner ehemaligen Kolonie bekennt. Beteiligt an diesem Verbrechen waren unter anderem auch die „Marburger Jäger“. Nicht zuletzt auch wegen deren umstrittenen Denkmal im Marburger Stadtteil Bortshausen kam es im letzten Jahr zu einem erneuten Besuch einer Delegation aus Namibia in Marburg und zu einer Informationsveranstaltung im Marburger Weltladen. Zu dieser Thematik hat der sechs Jahre lang in Namibia lebende Autor ernhard Jaumann einen aktuellen und packenden Politthriller mit dem Titel ‚Der lange Schatten ‚ veröffentlicht.
Wann wird man je verstehen? In diesem klarsichtigen Kriminalroman stellt der preisgekrönte Krimiautor Bernhard Jaumann Fragen zu Schuld und Wiedergutmachung im Verhältnis von Namibia und Deutschland: In Freiburg wird das Grab des Rasseforschers Eugen Fischer geschändet. In Windhoek wird die Frau des deutschen Botschafters entführt – zusammen mit einem schwarzen Kind, das sie adoptieren will. Und in Berlin wird ein Polizist umgebracht, just als eine Delegation ankommt, die zwanzig in derdeutschen Kolonialzeit geraubte Hereroschädel nach Namibia zurückholen will. Werden hier Rechnungen beglichen, die seit mehr als hundert Jahren offenstehen?
Während die Ex-Polizistin Clemencia Garises in Namibia nach den Entführten sucht, ahnt der Journalist Claus Tiedtke in Berlin, dass ein Attentat droht. Trotz ihrer privaten Spannungen sind die beiden bei den Ermittlungen aufeinanderangewiesen. Die großen Fragen der Geschichte können sie nicht lösen, doch verhindern sie letztlich, dass ein makabres Tauschgeschäft stattfindet.
Der dritte Fall für Clemencia Garises schlägt den Bogen von deutschen Kolonialverbrechen bis zur aktuellen Diskussion um die Adoption afrikanischer Waisenkinder.
Der Autor Bernhard Jaumann, geboren 1957 in Augsburg, Studium in München, arbeitete, unterbrochen von längeren Auslandsaufenthalten in Italien, Australien, Mexiko-Stadt und Windhoek (Namibia) als Gymnasiallehrer in Bad Aibling.
Während er gemeinsam mit seiner Ehefrau sechs Jahre in Namibia lebte, hat er mit ‚Die Stunde des Schakals‘ (2010), ‚Steinland‘ (2012) und jetzt mit ‚Der lange Schatten‘ drei in Südwestafrika angesiedelte Kriminalromane verfasst. Jaumann ist Mitglied der Krimi-Schriftsteller-Vereinigung Syndikat und hat viele Auszeichnungen erhalten, u.a. den Friedrich-Glauser-Preis und den Deutschen Krimipreis.
Buchvorstellung und Gespräch mit Bernhard Jaumann zu ‚Der lange Schatten‘
Donnerstag, 21. Mai – 20.00 Uhr
im TTZ , Softwarecenter 3/Frankfurter Str.,
Eintritt nur an der Abendkasse 5 Euro und 3 Euro ermäßigt