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Islamische Studien in Marburg und Gießen

Wiesbaden/Marburg 11.9.2010 (pm/red)   – Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, unterstützt den gemeinsamen Antrag der Universitäten Marburg und Gießen beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, Islamische Studien an den Hochschulen aufzubauen. Die Philipps-Universität Marburg und die Justus-Liebig-Universität Gießen würden in Hessen beste Voraussetzungen bieten, um sich für die Institutionalisierung Islamischer Studien einzusetzen, war als Aussage von Staatsministerin  Kühne-Hörmann in Wiesbaden zu vernehmen. Das Land werde erhebliche Mittel für Aufbau und Verstetigung dieses Projekts aufwenden.

Regionalwissenschaftliche Zentren entwickelt

Die beiden Universitäten haben nach den Worten der Ministerin im Rahmen der regionalwissenschaftlichen Zentrenbildung des Landes seit 2006 geistes- und sozialwissenschaftliche Schwerpunkte für Kulturräume aufgebaut, aus denen die meisten Migranten islamischer Religion in Deutschland stammen. Für den Nahen und Mittleren Osten, das östliche Europa, die Türkei und die islamisch geprägten Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion.
„Im Centrum für Nah- und Mitteloststudien in Marburg und im Gießener Zentrum Östliches Mitteleuropa sind daher die Bezugswissenschaften für Islamische Studien bereits in großer Breite vertreten“, hob die Ministerin hervor. Beide Hochschulen engagierten sich außerdem mit einem breiten Fächerspektrum und Studiengängen für alle Schulstufen für die Lehrerbildung. Darüber hinaus sei die interdisziplinäre Religionsforschung ein ausgewiesener Schwerpunkt der Universität Marburg.
Kühne-Hörmann verwies auch auf das gute Zeugnis, das der Wissenschaftsrat in Hessen im Mai dieses Jahres diesem Konzept ausgestellt hatte. Das Gremium hatte hervorgehoben, die Gründung regionenbezogener wissenschaftlicher Zentren an Hochschulen könne ein gutes Instrument sein, um den Fortbestand so genannter Kleiner Fächer in Forschung und Lehre sicherzustellen und im Zuge interdisziplinärer Kooperationen die Entwicklung innovativer Forschungsfragen und Studiengänge zu fördern.

Wissenschaftsrat für Aufbau Islamischer Studien

In seinen „Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Theologien und religionsbezogenen Wissenschaften an deutschen Hochschulen“ hatte der Wissenschaftsrat im Januar 2010 festgestellt, dass diese Felder der wachsenden Pluralität religiöser Bekenntnisse in Deutschland und der steigenden Nachfrage nach wissenschaftlicher Expertise zu Fragen der Religion Rechnung tragen sollten. Er empfiehlt, an ausgewählten staatlichen Universitäten, an denen bereits andere religionsbezogene Wissenschaften etabliert sind, Islamische Studien aufzubauen. Diese sollen Zentren islamisch-theologischer Forschung werden. Dazu sollen sie eine zentrale Rolle bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses spielen und islamische Religionslehrer und -lehrerinnen ausbilden.

Bundesministerium für Bildung und Forschung leistet finanzielle Projektförderung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung will den Aufbau solcher Zentren im Rahmen der Projektförderung unterstützen. Danach könnten an drei bis vier Hochschulen für jeweils fünf Jahre bis zu zwei Professuren und bis zu zwei Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter sowie für jeweils vier Jahre bis zu zwei Nachwuchsgruppen gefördert werden. Voraussetzungen für eine Bundesförderung sind ein etabliertes Fächerspektrum (Christliche Theologien, Islamwissenschaft, Religionswissenschaft, Lehramtsausbildung für die Sekundarstufe), ein tragfähiges Konzept für den Beirat zur Mitwirkung der islamischen Gemeinschaften und standortübergreifende Kooperationen. Für eine Auswahlrunde, die im Oktober stattfindet, soll jedes interessierte Bundesland einen Standort vorschlagen.
Der „Antrag auf die Förderung der Einrichtung eines Instituts für Islamische Studien an der Philipps-Universität Marburg und für die Etablierung der Lehrerbildung für den bekenntnisorientierten Religionsunterricht in Hessen an der Philipps-Universität Marburg und der Justus-Liebig-Universität Gießen“, den die beiden Hochschulen mit Unterstützung von Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann in Berlin stellen wollen, sieht vor, ein solches Institut mit sechs Professuren einzurichten.  Das Zentrum soll mit den Bezugswissenschaften geisteswissenschaftlichen Zentren, den Theologien und weiteren Fächer,n kooperieren. Die Aktivitäten des Instituts werden in die bestehenden Strukturen der Universitäten, wie die Zentren für Lehrerbildung und die Graduiertenzentren zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses integriert.

Chance auch für Weiterbestand der Ägyptologie in Marburg?

Womöglich erhält mit der Aussicht einer Schwerpunktbildung in Islamwissenschaftlichen Studien an der Philipps-Universität die Diskussion um die Zukunft der Ägyptologie neue Impulse. Universitätspräsidentin Krause hatte sich zuletzt ablehnend zum Weiterbestand der Ägyptologie gezeigt. Das-Marburger.de hat darüber berichtet.

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