Gerüchteküche in Kassel: Weiteres „Bananen-Kunstwerk“ aufgetaucht und wohl kein Plagiat

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Schranken sollen die Fortpflanzung für Kröten und Molche sichern

Wenn es wieder wärmer wird, wandern die Erdkröten wieder in Scharen von ihren Winterquartieren zu den Laichplätzen. Müssen sie auf diesem Weg Straße überqueren, geraten sie in Lebensgefahr. Foto Stephan Schienbein

Wenn es wieder wärmer wird, wandern die Erdkröten wieder in Scharen von ihren Winterquartieren zu den Laichplätzen. Müssen sie auf diesem Weg Straße überqueren, geraten sie in Lebensgefahr. Foto Stephan Schienbein

Marburg 09.02.2016 (pm/red) Sobald auch die nächtlichen Temperaturen milder werden, beginnt meist ab Mitte Februar die alljährliche Laichwanderung der Amphibien. Molche und Erdkröten verlassen ihre Winterquartiere, die häufig im Wald liegen, und machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Problematisch wird dies, wenn sie auf ihrem Weg Straßen kreuzen müssen. Deshalb werden zu Beginn des Frühjahrs einige Straßen nachts gesperrt wird vom Landkreis mitgeteilt.

In der Vergangenheit kam es in dem Abschnitt der ehemaligen Kreisstraße 42 zwischen dem Marburger Stadtteil Ronhausen und dem Weimarer Ortsteil Argenstein immer wieder zu zahlreichen Verkehrsopfern. Bis zu 60 totgefahrene Amphibien wurden in Wandernächten mit günstigen Witterungsbedingungen auf nur 600 Metern Fahrbahnlänge gezählt. „Gerade während der Frühjahrswanderung kann die ständige Dezimierung von laichbereiten Tieren dramatische Auswirkungen haben, die bis zum Zusammenbruch der örtlichen Population führen können“, stellten die Fachleute von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises fest.

Kröten und Molche sind besonders geschützte Arten nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Gründe für ihren allgemeinen Rückgang in der Landschaft sind neben dem Straßenverkehr der direkte Verlust von Lebensstätten wie Teichen, natürlichen Ufern und Ufervegetation.

Bereits im vergangenen Jahr wurde die ehemalige Kreisstraße zwischen Ronhausen und Argenstein für etwa sechs Wochen zwischen 19:00 Uhr abends und 6.00 Uhr morgens zunächst nur durch Sperrschilder gesperrt. In diesem Jahr schützen zusätzlich Schranken die Frühjahrswanderung der Amphibien. Die Schranken sollen den Amphibien ein gefahrloses Überqueren der Straße ermöglichen. „Wir haben dieses Vorgehen zwischen dem Landkreis, der Universitätsstadt Marburg und der Gemeinde Weimar abgestimmt und uns gemeinsam auf diese Lösung verständigt“, sagten der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow und Marburgs Bürgermeister Dr. Franz Kahle.

„Die Befürchtung, dass sich einige Autofahrer nicht an die Beschilderung halten könnten, hat sich leider bestätigt. Stichprobenartige Kontrollen haben ergeben, dass auch zu den gesperrten Zeiten immer wieder Autofahrer widerrechtlich die Straßenverbindung nutzten“, ergänzte Weimars Bürgermeister Peter Eidam. Die Sperrung der Straße mit den beiden Schranken sei daher ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz.

Gekostet haben die beiden Schranken insgesamt rund 2.200 Euro, die Kosten tragen der Landkreis und die Universitätsstadt Marburg. Für das tägliche Öffnen und Schließen der Schranken können die Verantwortlichen auf das bürgerschaftliche Engagement von Anwohnern zählen: Brigitte Dietz, die in der Nehe-Mühle wohnt, übernimmt diese Aufgabe ehrenamtlich. Die nächtliche Sperrung der Straße wird voraussichtlich zwischen Mitte Februar und Mitte April stattfinden. Entsprechende Hinweisschilder werden die Verkehrsteilnehmenden auf die Sperrung hinweisen.

Meist beschränkt sich die Hauptwanderzeit auf etwa sechs Wochen. Entscheidend hierfür ist das Wetter: Eine milde, feuchte Witterung mit Bodentemperaturen über 5 Grad Celsius sind optimal für die Wanderung. Bei längeren Kälteperioden kann die nächtliche Sperrung hingegen auch vorübergehend ausgesetzt werden. Sollte die Hauptphase der Krötenwanderung bereits vor Mittel April beendet sein, wird die Sperrung entsprechend früher aufgehoben.

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