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Marburg Online Books von den Religionswissenschaftlern

Marburg 14.9.2010 (wm/red) Mit einer Arbeit über „Formen individualisierter Religion in der virtuellen Welt des Second Life“ ist der erste Band einer neuen Publikationsreihe erschienen. Die „Marburg Online Books“ werden von Prof. Edith Franke und Prof. Sebastian Murken vom Fachgebiet Religionswissenschaft der Marburger Philipps-Universität herausgegeben. „Mit den Marburg Online Books geht das Fachgebiet Religionswissenschaft einen innovativen Weg, Veröffentlichungen aus der Marburger Religionswissenschaft zu realisieren“, erklärt Edith Franke.

„Nach vielen Überlegungen haben wir uns entschieden, die herkömmlichen Publikationswege zu verlassen und eine Reihe einzurichten, die ganz nach den Prinzipien des Open Access auf freie Verfügbarkeit wissenschaftlicher Information setzt, hier also von Arbeiten, die im Umfeld der Marburger Religionswissenschaft entstanden sind. Das bedeutet, dass die Veröffentlichungen über das Internet in einem eindeutigen institutionellen Rahmen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.“

In den Marburg Online Books sollen ausgezeichnete Magister- und Masterarbeiten, Promotionen, Tagungsdokumentationen und Sammelbände erscheinen. Die Herausgeber stehen für die inhaltliche Qualität. Die dauerhafte Archivierung wird über die Universitätsbibliothek Marburg sichergestellt. Sie sind über eine feste URL sowie über einen „Uniform Ressource Name“ (URN), dauerhaft erreichbar. Eventuelle Änderungen des Speicherorts werden über den URN nachvollzogen.

Außerdem archiviert die Deutsche Nationalbibliothek Online-Publikationen. Sie sind selbstverständlich über das Internet und über die Bibliothekskataloge recherchierbar. Sie können per Mausklick als PDF aufgerufen, gelesen und ausgedruckt werden.

„Im Unterschied zum Marburg Journal of Religion geht es bei Marburg Online Books um vollständige Bücher, die hier vor Ort entstanden sind. Deshalb haben wir eine eigene Reihe gegründet und das Fachgebiet tritt auch als erkennbar eigener ‚Verlag‘ auf“, berichtet  Edith Franke.
Sebastian Murken verweist auf einen generellen Wandel von Publikationsstrategien, die von Wissenschaftsorganisationen gefordert und gefördert werden.
„Leider ist es so, dass im wissenschaftlichen Bereich für Print-Publikationen oft hohe Druckkostenzuschüsse gefordert werden. Die Deutsche ForschungsGemeinschaft (DFG) weist in ihrer Open-Access-Initiative zu Recht darauf hin, dass es unsinnig ist, zusätzlich zur Forschungsförderung auch noch Druckkostenzuschüsse zu finanzieren. Damit müssten die entstandenen Bücher von Bibliotheken und Wissenschaftlern sehr hohen Preisen erworben werden.“
Jedoch ist beiden Herausgebern klar. Online-Publikationen werden die gedruckte Veröffentlichungen nicht ersetzen. Für bestimmte Bücher sind sie eine passendere Form der Veröffentlichung. Bei Marburg Online Books gibt es keine Bedenken gegen sogenannte hybride Publikationen. Das meint Bücher, die als Online-Version und in gedruckter Version erscheinen.

Marburg Online Books sind nicht nur für die Leserinnen und Leser, sondern auch für die Autorinnen und Autoren kostenlos. Für die Startphase stellt das Fachgebiet Mittel zur Verfügung. Mehr Informationen gibt es im Netz.

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