Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

14.11.2024 (pm/red) Mit vielfältig intergalaktischen Programmen samt neuer Musikshow können Besucher in Hessens größtem Planetarium ab  1. November 2024 wieder zu fernen Galaxien reisen. Am 23. Oktober haben Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Direktor Martin Eberle …

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Ringvorlesung mit Oliver Kontny: „Zerreißt die Türkei?“

Marburg 13.4.2016 (pm/red) Am Montag, 18. April 2016, wird Oliver Kontny (Marburg) zu der Frage „Zerreißt die Türkei?“ im Rahmen der Ringvorlesung „Konflikte in Gegenwart und Zukunft“ referieren. Innerhalb von neun Monaten ist die Wahrnehmung der Türkei rapide umgeschlagen. Im Juni 2015 gab es manifeste Hoffnungen auf eine dauerhafte Beilegung des bewaffneten Konfliktes zwischen der Regierung und der kurdischen Guerrillabewegung PKK. Trotz des harten Vorgehens gegen die Protestbewegung um den Gezi-Park (2013) wiesen die Wahlergebnisse eine klare Tendenz zur Demokratisierung und Pluralisierung auf.
Heute ist die Türkei ein Land, das von Bombenanschlägen auf Zivilpersonen ebenso gezeichnet ist wie von der flächendeckenden Zerstörung kurdischer Städte durch dubiose Sondereinsatzkräfte der Staatsmacht. Die Bilder erinnern an Mostar, Grosny und Homs. Medien und Wissenschaft müssen für ihre Kritik teuer bezahlen, die Justiz scheint nur noch der Unterdrückung von Dissidenz zu dienen, während jegliche Menschenrechtsverletzungen gedeckt werden, bis hin zu sexualisierter Gewalt an Kindern in religiösen Internaten.

Gleichzeitig ist das Land für die Bundesregierung von einem kritikwürdigen Außenseiter zu einem wichtigen Bündnispartner avanciert. Noch ist gar nicht abzuschätzen, was der ‚Rückführungsdeal‘ für Millionen von Menschen bedeuten wird. Liegt das alles nur an der politischen Linie eines einzelnen Mannes oder sind gesellschaftliche Bruchlinien auf- und latente Konflikte ausgebrochen, die eine Rückkehr zu einem friedlichen Zusammenleben nicht mehr erlauben?

Wird der syrische Bürgerkrieg auf die Türkei übergreifen wie ein Waldbrand? Welche Politik verfolgt die kurdische Bewegung angesichts der erneuten Eskalation der Gewalt? Warum werden die Stimmen von Wissenschaftler*innen, Publizist*innen und Oppositionellen aus der Türkei trotz der Nähe zwischen den beiden Ländern hier so wenig beachtet? Und warum fällt es der Bundesregierung so schwer, eine differenziertere Politik zu formulieren, während sich die Katastrophe bereits deutlich abzeichnet?

Montag, 18. April – 18:30 Uhr
Hörsaalgebäude, Biegenstraße 14, Raum 0/0070

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