Auftaktveranstaltung Gesunde Stadt mit Ellis Huber
Marburg 11.5.2016 (pm/red) Was kann getan werden, damit Menschen gesund bleiben oder werden? Mit dem Schwerpunkt „Gesunde Stadt“ will Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies darauf in Marburg antworten. Dr. Ellis Huber, ehemaliger Präsident der Berliner Ärztekammer und ausgewiesener Kenner in allen Fragen regionaler und kommunaler Gesundheitspolitik, spricht zum Thema „Kommunale Gesundheitsvorsorge“. Die Auftaktveranstaltung zur „Gesunden Stadt“ beginnt am Mittwoch, 18. Mai – 17 Uhr, im Stadtverordnetensitzungssaal in der Barfüßerstraße 50. Eingeladen sind alle interessierten BürgerInnen sowie in den Bereichen Gesundheit, Sport und Prävention hauptberuflich und ehrenamtlich Engagierte.
„Depression, Ängste, Burnout, Hochdruck, Rückenschmerzen, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrome und die vielfältigen chronischen Gebrechen kennzeichnen die Störung des sozialen Lebens. Menschen zerbrechen unter dem Druck der Verhältnisse“, analysiert Vorsorge-Experte Dr. Ellis Huber. Krankheit habe auch mit Lebensbedingungen, dem Bildungsangebot, den Wohnverhältnissen und der sozialen Kultur der Gesellschaft zu tun. „Ich plädiere deshalb für ein soziales Gesundheitssystem, das Prävention und Gesundheitsförderung vor Ort anpackt und ausbaut“, beschreibt der ehemalige Präsident der Berliner Ärztekammer seinen Anspruch an kommunale Gesundheitsvorsorge.
„Gesundheit ist von zentraler Bedeutung für jeden Menschen. Man merkt nur, wenn sie fehlt, aber dann merkt man es richtig“, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Deshalb sei es nicht nur Aufgabe der Bundes- und Landespolitik mit Gesetzen Voraussetzungen für Infrastruktur zu schaffen. Vor Ort entscheide sich, wie die Gesundheit der Menschen gefördert, gesichert oder wiederhergestellt werden könne. Mit der Gesunden Stadt will Spies
Gesundheit deshalb als gesellschaftliche Querschnittsaufgabe bekannt machen lautet das Anliegen. Durch Präventionsangebote, verbesserte Versorgungsstrukturen, Veranstaltungsreihen vor Ort und mitgedacht in allen Bereichen, soll sich Gesundheit immer selbstverständlicher in den Alltag integrieren.
Gesundheit entstehe dadurch, dass man sich um sich selbst und für andere sorge, dass man in die Lage versetzt sei, selbst Entscheidungen zu treffen und Kontrolle über die eigenen Lebensumstände auszuüben, führt Huber aus. „Und nicht zuletzt dadurch, dass die Gesellschaft, in der man lebt, Bedingungen herstellt, die all ihren Bürgerinnen und Bürgern Gesundheit ermöglicht“, so Huber.
Dr. Ellis Huber
Seit 2007 Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Präventologen, Hannover. Seit 1994 Vorstandsmitglied und seit 2014 stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Paritätischen, Landesverband Berlin. Seit 2015 Geschäftsführer der St. Leonhards Akademie gGmbH. 2001 bis 2005 und 2010 bis 2013 Vorstand der Securvita Krankenkasse, Hamburg. 1987 bis 1999 Präsident der Ärztekammer Berlin. 1981 bis 1986 Gesundheitsstadtrat in Berlin-Wilmersdorf und –Kreuzberg. 1980 bis 1981 Initiator der Gesundheitstage Berlin und Hamburg.