Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

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Protestkundgebung gegen AfD-Redner im Verbindungshaus der Rheinfranken am 3. Juni

Einstimmiger Beschluss der Marburger Stadtverordneten im Gegensatz zum stattfindenden Marktfrühschoppen.

Marburg 1.6.2016 (pm/red) Für Freitag, 3. Juni – 19 Uhr, wird von verschiedenen antifaschistischen Gruppen in die Lutherstraße in Marburg zu einer Kundgebung aufgerufen. Unter dem Motto „Das gleiche Paar Schuhe – AfD und Naziburschen Beine machen!“ soll gegen den Auftritt eines AfD-Repräsentanten protestiert werden. Anstelle des erkrankten Sven Tritschler soll nunmehr Dubravko Mandic im Haus der Marburger Burschenschaft Rheinfranken sprechen, wird von der antifaschistischen Gruppe 5 mitgeteilt.

Da Sven Tritschler aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig abgesagt habe, springe der AfD Funktionär und als Neonazi hervorgetretene Dubravko Mandic ein. Dubravko Mandic, Rechtsanwalt aus Freiburg, ist Vorsitzender des baden-württembergischen Landesschiedsgerichts der AfD und Mitglied im Bundesschiedsgericht der AfD-Jugendorganisation (JA). Innerhalb der AfD und der JA gelte Mandic als rechtsradikaler Scharfmacher. Unter anderem gab es ein AfD-internes Parteiausschlussverfahren gegen Mandic wegen öffentlicher Naziäußerungen, welches 2015 eingestellt wurde, wird mitgeteilt.

Auch inhaltlich trete er für NPD-nahe Positionen ein. „Von der NPD unterscheiden wir uns vornehmlich durch unser bürgerliches Unterstützerumfeld, nicht so sehr durch Inhalte“, schrieb Mandic in einem Facebook-Post.

Das alles sei nicht sehr verwunderlich, denn Mandic sei oft gesehener „Alter Herr“ in der Freiburger Burschenschaft Saxo-Silesia, die wie die Marburger Burschenschaft Rheinfranken zum extrem rechten Dachverband Deutsche Burschenschaft (DB) gehöre und als rechtsradikalste Burschenschaft in Freiburg gelte. Sie gerate eimmer wieder durch ihre rechtsradikale Einstellung in den Fokus, zum Beispiel durch Skandale um Verbindungsfeiern, auf denen Nazilieder gespielt und „Heil Hitler“ gerufen wurde.
Es wurde in den letzten Jahren mehrere Male in der Saxo-Silesia über einen Austritt aus der DB abgestimmt, doch war Dubravko Mandic maßgeblich am Verbleib im extrem rechten Dachverband beteiligt.

„Die Rheinfranken bleiben ihrer extrem rechten Gesinnung mit ihrer Einladung von AfD Funktionär und Neonazi Mandic treu“, sagt Sophia Stern, Pressesprecherin der antifaschistischen gruppe 5. Sie betont: “Wir werden auch dieses Mal nicht stillschweigend hinnehmen, dass ein rechtsradikaler Scharfmacher wie Mandic mit seinen Gesinnungsbrüdern, den Rheinfranken, ungestört anstoßen kann.“
Stern ergänzt: „Wir erwarten mit Spannung die Ausreden der AfD Marburg, die ihre Partei in der diesjährigen Kommunalwahl betont bürgerlich präsentiert hat. Denn wenn nun ein Neonazi als Vertreter ihrer Partei auf einem Nazihaus spricht, ist dieses Image wohl kaum glaubwürdig.“

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