Matinee „Lebenszeichen“ zu Leben und Werk von Erwin Piscator
Marburg 2.6.2016 (pm/red) Im Erwin-Piscator-Haus als Marburgs neues kulturelles Herzstück wird im Rahmen des zweitägigen Eröffnungsfestes am Sonntagvormittag die Möglichkeit geboten den Namensgeber des Gebäudes näher kennenzulernen. Wer war eigentlich Erwin Piscator? Und warum wurde das Kulturzentrum in Marburgs Mitte nach ihm benannt? Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach und das Piscator-Projekt „Lebenszeichen“ laden für Sonntag, 5. Juni – 11 Uhr, in den Saal des Erwin-Piscator-Hauses, auf die große Bühne ein. Präsentiert wird eine ungewöhnliche Matinee zu Piscators Leben und seinen zu revolutionären Theaterinszenierungen. Briefe Piscators geben ebenso wie Szenisches Einblicke in das Leben des großen „Theater-Erfinders“ und Avantgardisten. Eintritt frei.
Die Akteure der Matinee sind Dr. Peter Jung aus Berlin, der nach seiner Lehrtätigkeit an der „Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch“ zahlreiche Publikationen über Erwin Piscator und Maria Ley-Piscator herausgegeben hat. Darüber hinaus ist er Autor kulturhistorischer Publikationen zur Geschichte Brandenburg-Preußens und hat biographische Skizzen und Collagen zu Künstlern des 20. Jahrhunderts sowie zu Berliner und Wiener Kabarettisten erstellt. Der zweite Akteur wird Axel Poike sein, der nach dem Schauspielstudium als Regisseur, Schauspieler und Autor in Berlin lebt und arbeitet. Er hat neben Musicals auch Revuen in Halle, Berlin und Rostock inszeniert.
Auch die Nichte und der Neffe von Erwin Piscator werden zur Wiedereröffnung in Marburg anwesend sein.
Erwin Piscator war in Marburg zur Schule gegangen und hatte in Berlin das Experimentaltheater ausgebaut. Piscator ging 1931 ins Exil und kehrte 1951 nach Deutschland zurück. In Marburg übernahm der spätere Intendant der Volksbühne Berlin als Gastregisseur vier Inszenierungen. Er starb 1966. „Marburg war für den Theaterrevolutionär Ausgangspunkt und Transit“, so der Fachdienst Kultur der Stadt Marburg. Im Jahr seines 50. Todestages wird das Erwin-Piscator-Haus eröffnet und dauerhaft an vier Punkten seine Lebensspuren zeigen.
Im Anschluss an die Matinee werden die Präsentationsflächen zu Piscator im Haus mit einem Sektempfang eröffnet.