Vortrag über westliche Interventionen in der arabischen Welt
Marburg 8.11.2016 (pm/red) Am Montag, den 14. November, wird Clemens Ronnefeldt aus Freising zum Thema „Westliche Interventionen in der arabischen Welt“ referieren. Bereits vor dem 1. Weltkrieg hatten westliche Kolonialmächte die Ressourcen der arabischen Welt entdeckt. Die beiden Diplomaten Sykes (Großbritannien) und Picot (Frankreich) vereinbarten im Jahre 1916 – also mitten während des 1. Weltkrieges – die Aufteilung der Region unter sich.
Während des Krieges 1980 bis 1988 zwischen Irak und Iran unterstützten westliche Staaten offen Saddam Hussein, der die islamische Revolution eindämmen sollte. Die US-Regierung belieferte jedoch auch Iran mit Satellitenaufnahmen sowie mit Waffen, was erst der Iran-Contra-Skandal offen legte. 1990 überfiel Irak Kuwait, was 1991 zu einer US-geführten Militärinvention in Irak führte.
Der Krieg 2003 wurde mit angeblichen Massenvernichtungen im Irak seitens der britischen und US-amerikanischen Regierung begründet – was sich als unzutreffend heraus stellte. Der Sturz von Saddam Hussein, der als sunnitischer Diktator bis dahin die schiitische Mehrheit im Irak unterdrückt hatte, führte zu einer Verschiebung der schiitisch-sunnitischen Machtbalance, deren Auswirkungen bis heute in den Kriegen in Syrien und Jemen anhält
Clemens Ronnefeldt ist seit 1992 Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes. Mehrere Aufenthalte in Israel, den palästinensischen Gebieten, Syrien, Libanon, Iran, Ägypten und Jordanien. Clemens Ronnefeldt ist Autor des Buches „Die Neue Nato, Irak und Jugoslawien“, mit einem Vorwort von Prof. Dieter S. Lutz sowie zahlreicher Artikel zu den Themen Irak, Iran, Israel/Palästina und den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien.
Der Vortrag beginnt um 18:30 und findet im Raum +1/0010 im Hörsaalgebäude in der Biegenstraße 14 statt.