Signs in the Dark – Klänge voller Kontraste – Semesterabschlusskonzert des Universitätschores
Marburg 30.6.2017 (pm/red) Dunkelheit und Licht, Tod und Leben, Schuld und Trost, Trauer und Hoffnung – um diese spannungsvollen Kontraste kreist das Programm des Unichores am Samstag, 22. Juli – 18 Uhr in der Elisabethkirche unter der Leitung von Nils Kuppe. In diesem a-cappella-Konzert mit vorrangig selten aufgeführten Werken größtenteils unbekannter Komponisten reicht der musikalische Bogen von der Hochrenaissance um den gebürtigen Marburger Johann Heugel
bis hin zur aktuellen Moderne mit dem zeitgenössischen Komponisten Raphael Michaelis. Als – wiederum kontrastreiche – musikalische Bereicherung werden Schlagwerk-Intermezzi des Münchner Percussionisten Philipp Sammet zu hören sein.
In den Vokalvertonungen geistlicher und weltlicher Texte kommt immer wieder die Hoffnung des erlösungsbedürftigen Menschen zur Sprache bzw. „zum Klange“, der sich unmittelbarer Verzweiflung ausgesetzt sieht. So verklingt aber auch das vielleicht eindrucksvollste musikalische Zeugnis der dunkelsten Stunden deutscher Geschichte, Mauersbergers an Karfreitag 1945 angesichts der Zerstörung Dresdens entstandene Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“, letztlich nicht ohne tröstliche Anklänge.
Der Trost Gottes für sein Volk steht in den Motetten von Heugel, Pachelbel und Zelter ebenso im Vordergrund wie in Meyerbeers Psalm 91 mit dem Untertitel „Trost in Sterbensgefahr“. Auch in der größten Düsternis tauchen immer wieder musikalische Hoffnungsschimmer auf – signs in the dark – von denen auch in den drei einglischsprachigen Lyrikvertonungen von Parry, Vaughan Williams und Barber wunderbare Klangbilder zeugen.
Der Universitätschor Marburg wurde 1989 auf studentische Initiative gegründet und feierte vor drei Jahren sein 25-jähriges Bestehen. Seinem Anspruch, möglichst vergessene Stücke von unbekannten Komponisten aller Epochen zu interpretieren, wird er seit jeher gerecht.