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Abfallwirtschaftsbetriebe zweier Kreise fusionieren zur Abfallwirtschaft Lahn-Eder (ALF)

Wabern, Marburg 7.5.2011 (pm) Abfallwirtschaft Lahn-Fulda (ALF) heißt der neue Verband, der zum Jahreswechsel die Verantwortung für die Abfallentsorgung der insgesamt 49 Städte und Gemeinden in den Landkreisen Schwalm-Eder und Marburg-Biedenkopf übernahm. Bei einem Termin in Wabern erläuterten die Verantwortlichen von ALF und der Landkreise Schwalm-Eder sowie Marburg-Biedenkopf die Arbeit des Verbandes. Den Verantwortlichen beider Landkreise ist es sehr wichtig, dass die erfolgreiche Abfallwirtschaftspolitik der vergangenen Jahre im Verband fortgesetzt wird und sich durch die Fusion darüber hinaus weitere Synergieeffekte einstellen.
Bereits seit 1995 bestand eine enge Zusammenarbeit beider Landkreise auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft „Die Zusammenführung der Abfallwirtschaftsbetriebe war somit die logische Konsequenz aus der Entwicklung der letzten Jahre“, so Winfried Becker, der Erste Kreisbeigeordnete des Schwalm-Eder-Kreises, der gleichzeitig Vorsitzender des neuen Verbandes ist. Robert Fischbach, stellvertretender Verbandsvorsitzender und Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf, betonte, dass der neue Verband nunmehr für fast 440.000 Einwohner in beiden Landkreisen arbeite. „Ich bin davon überzeugt, dass durch den Zusammenschluss die Wirtschaftlichkeit in einigen Bereichen sogar noch verbessert werden kann“, so Landrat Fischbach.

Marburg-Biedenkopf und Schwalm-Eder mit gemeinsamer Abfallwirtschaft seit Januar 2011

„Zumindest hessenweit ist diese Fusion einzigartig“, erklärt Winfried Becker „und es gibt gute Argumente, dass wir das Projekt auch erfolgreich gestalten werden“. Optimistisch ist der Erste Kreisbeigeordnete, weil der Verband auf eine erfahrene und motivierte Mannschaft, die in beiden Landkreisen schon viele Jahre gute Arbeit geleistet hat, zurückgreifen kann und die Arbeit des Verbandes zudem auf einem breiten politischen Fundament steht.
„Über die Parteigrenzen hinweg wurde in der bisherigen Zusammenarbeit stets die Sachpolitik in den Vordergrund gestellt und das wird“, so sind sich Becker und Fischbach einig, „auch in Zukunft so bleiben.“

Mit insgesamt 66 Beschäftigten startete der Verband zu Jahresbeginn, der neben dem Entsorgungszentrum Schwalm-Eder, zu dem auch die Deponie Wabern gehört, auch die Müllumladestation in Marburg-Wehrda, die Erdaushubdeponie in Amöneburg und die Müllumschlagstation in Schwalmstadt betreibt. Nicht nur durch die in beiden Landkreisen vorhandenen Entsorgungsanlagen bleibt der regionale Bezug erhalten, auch die Verwaltungsstandorte in Marburg und Homberg/Efze bleiben auch künftig unverändert bestehen.
Der Neuanfang des Verbandes bedeutete gleichzeitig die Auflösung der bisherigen kreiseigenen Abfallwirtschaftsbetriebe. „Wir sind froh und stolz, dass wir die Veränderungen in großem Einvernehmen aller politisch Verantwortlichen und mit Zustimmung der Beschäftigten, die zum Jahreswechsel in den Verband wechseln, herbeiführen konnten und wir freuen uns gemeinsam auf die neuen Herausforderungen, die vor uns liegen“, blicken Becker und Fischbach optimistisch nach vorn. „Vielleicht“, so die beiden Vorsitzenden, „kann unser Weg sogar Modellcharakter für andere Landkreise in Hessen haben.“

Entwicklung der gemeinsamen kommunalen Abfallwirtschaft

  • 1991 Der Schwalm-Eder Kreis betreibt für die Entsorgung seiner Abfälle die Deponie Wabern. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf besitzt keine eigene Abfallentsorgungsanlage und liefert seine Abfälle auf Basis einer Mitbenutzungs-vereinbarung auf die Deponie Wabern
  • 1991 Gründung des Betriebes für Abfallwirtschaft (BefA) Marburg-Biedenkopf
  • 1995 Beide Kreistage beschließen die dauerhafte Zusammenarbeit und den gemeinsamen Betrieb der Deponie Wabern
  • 1998 Abschluss eines Entsorgungsvertrages zwischen beiden Landkreisen und der Müllheizkraftwerk Kassel GmbH, der die Hausmüllentsorgung bis 2020 sicherstellt.
  • 2001 Gründung des Deponiezweckverbandes, der seither die Deponie Wabern betreibt. Gesellschafter sind die beiden Landkreise.
  • 2011 Übertragung aller abfallwirtschaftlichen Aufgaben der Landkreise auf die Abfallwirtschaft Lahn-Fulda (ALF)

Daten zum Verband ALF

Name Abfallwirtschaft Lahn-Fulda
Rechtsform Zweckverband
Aufgabe Entsorgung der Abfälle aus privaten Haushalten und der Abfälle zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen
Verbandsvorstand 6 Mitglieder
Vorsitzender Erster Kreisbeigeordneter Winfried Becker (Schwalm-Eder-Kreis)
Stellv. Vorsitzender Landrat Robert Fischbach (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Verbandsversammlung 18 Mitglieder (je 9 pro Landkreis)
Anzahl Beschäftigte 66

Verwaltungsstandorte
Parkstraße 6, 34576 Homberg (Efze)
Im Lichtenholz 60, 35043 Marburg

Anlagenstandorte

  • Entsorgungszentrum Schwalm-Eder (EZS)
  • Deponie Wabern
  • Müllumschlagstation Wabern
  • Ersatzbrennstoffzwischenlager
  • Sickerwasserreinigungsanlage
  • Müllumladestation Marburg-Wehrda
  • Erdaushubdeponie Amöneburg
  • Müllumschlagstation Schwalmstadt

Aufgabenbereiche

  • Entsorgung aller Abfälle aus privaten Haushalten
  • Entsorgung von Haus- und Sperrmüll
  • Verwertung von Bioabfällen sowie Baum- und Strauchschnitt
  • Organisation der Sonderabfall-Kleinmengensammlung
  • Organisation der Elektro-Altgerätesammlung
  • Verwertung von Altpapier
  • Beratung von privaten Kunden sowie Gewerbebetrieben
  • Entsorgung der Gewerbeabfälle
  • Entwicklung von Abfallwirtschaftskonzepten
  • Nachsorge von Altdeponien

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