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Blickachsen als Austellung auf dem Campus Westend

Frankfurt, Marburg 25.5.2011 (pm) Das neue Wahrzeichen des Campus Westend, Jaume Plensas Großskulptur „Body of Knowledge“, hat Gesellschaft bekommen: Auf der Wiese vor dem IG-Farben-Haus und auf den Freiflächen zwischen IG-Farben-Haus und Casino sind bis zum 3. Oktober 25 markante Plastiken zu sehen. Die Kunstwerke sind Teil der Ausstellung „Blickachsen 8 RheinMain“, die am 22. Mai in Bad Homburg eröffnet wurde. Gezeigt werden auf dem Campus Westend Skulpturen von drei angesehenen Künstlern, die für ihre jeweils unverwechselbare Formensprache bekannt sind: Magdalena Abakanowicz, Masayuki Koorida und Bernar Venet.

„Der Campus Westend mit seiner wunderbaren Parklandschaft ist ein idealer Ort, sich den Herausforderungen von Wissenschaft und zeitgenössischer Kunst gleichermaßen zu stellen. Ich bin sicher, dass diese Skulpturen zu anregenden Diskussionen Anlass geben – auch mit den Bürgern der Region“, so der Präsident der Goethe-Universität Prof. Werner Müller-Esterl heute bei der Pressekonferenz zur Eröffnung der Ausstellung in Bad Homburg. Im Auftrag des Kulturfonds Frankfurt RheinMain wird die international beachtete Skulpturenbiennale „Blickachsen“ in diesem Jahr von Bad Homburg auf die Region ausgeweitet: Standorte sind neben den Campi Westend und Riedberg, wo noch eine weitere Arbeit von Bernar Venet positioniert wurde, auch die Stadtkirche und die Kunsthalle in Darmstadt sowie der Camp-Phönix-Park und der Skulpturenpark Niederhöchstadt in Eschborn. „Die ‚Blickachsen’ gehören zum Besten, was wir in Deutschland in puncto Skulpturen im Freien haben“, sagte der Geschäftsführer des Kulturfonds, Prof. Herbert Beck, und fuhr fort: „Zu fördern, dass solche Spitzenpositionen international noch stärker wahrgenommen werden, ist eine unserer wesentlichen Aufgaben. Wir freuen uns, die Goethe-Universität dafür als Partner zu haben.“

Seit 1997 zeigt „Blickachsen“ zeitgenössische Kunst unterschiedlichster Ausprägung für jeden frei zugänglich in den denkmalgeschützten Parklandschaften von Bad Homburg. Gründer dieser Reihe ist der Bad Homburger Galerist Christian Scheffel. Als er im Dezember die von der Unternehmerin und Ehrensenatorin der Goethe-Universität Johanna Quandt gestiftete Großskulptur „Body of Knowledge“, deren Miniaturausgabe übrigens vor zwei Jahren bei der Blickachsen-Ausstellung gezeigt wurde, auf dem zentralen Platz zwischen Mensa und Hörsaalgebäude aufstellen ließ, war ihm klar: Wenn es ihm gelingen sollte, die Blickachsen auch nach Frankfurt zu verlängern, dann sollte diese Achse direkt in den Park des Campus Westend zielen. Prof. Werner Müller-Esterl ließ sich schnell von dieser Idee begeistern. Hatte doch bereits die Ausstellung der neunteiligen Skulptur „T.O.L.E.R.A.N.C.E“ von Guy Ferrer vor zwei Jahren gezeigt, wie sehr Kunst den „schönsten Campus Europas“ bereichern kann – und sei es zunächst auch nur temporär.

Ihren Namen – und zugleich ihr Programm – verdankt die Skulpturenbiennale den im historischen Homburger Kurpark angelegten Blickachsen des Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné. „Die sorgsam positionierten Kunstwerke treten in einen Dialog miteinander und mit ihrer natürlichen und architektonischen Umgebung, und es ergeben sich in vielerlei Hinsicht neue, überraschende Perspektiven und Ansichten“, so Scheffel, der „Blickachsen 8“ gemeinsam mit Jan Teeuwisse, Direktor des niederländischen Museums Beelden aan Zee, kuratiert hat.

Diese Leitidee prägt auch die beachtliche Frankfurter Ausstellung, die vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ermöglicht wird. Unterhalb des Casinos hat Scheffel die zehn überlebensgroßen sitzenden Torsi von Magdalena Abakanowicz platziert, deren faszinierender Wirkung sich die Betrachter nur schwer entziehen können. Das stets herausfordernde Werk der 1930 bei Warschau geborenen Künsterlin ist geprägt von menschlichen oder tierähnlichen Figuren und Fragmenten, die sie häufig in Gruppen anordnet. Die abstrakten Steinskulpturen des 1960 geborenen Japaners Masayuki Koorida, auf der anderen Seite des Wasserbassins angeordnet, bestechen hingen durch ihre schlichte und ungewöhnliche Formgebung. Die gerundeten und auf Hochglanz polierten Gebilde wirken artifiziell und belebt zugleich – laden aber auch zum Sitzen ein. Im Kontrast dazu stehen die aus Vierkantstahl gearbeiteten und durch die Linie bestimmten Arbeiten des 1941 geborenen Franzosen Bernar Venet, die inzwischen den öffentlichen Raum zahlreicher Städte prägen. Sein beeindruckendes Werk aus Geraden, gegeneinander versetzten Bögen oder Spiralformen ist kompromisslos und entschieden, ausdrucksstark und dabei höchst elegant.

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