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Erneuerbare Energien Schwerpunkt beim Neujahrsempfang des Landkreises

Marburg 7.1.2012 (pm/red) 270 Besucher konnte Landrat Robert Fischbach auf dem Neujahrsempfang des Landkreises begrüßen. Als Folge von Erdbeben und Tsunami in Fukushima sei der Jahrzehnte wogende Kampf um die Nutzung der Kernenergie beendet worden, lautete eine Aussage des Landrates. Das sei im großen gesellschaftlichen Konsens gelungen, was nunmehr die Diskussionen um den Einstieg in die erneuerbaren Energien mit großer Macht befeuere.

Nach  Neuwahl des Kreistages arbeitet eine Koalition aus CDU, Bündnis90/Die Grünen und Freien Wählern weiter mit dem Klimaschutz als Kernbereich. Seit 2007 verfolgt der Landkreis dass Ziel, bis zum Jahr 2040 die im Kreis verbrauchte Energie selbst aus erneuerbaren Energien zu produzieren. Dazu würden Energieerzeugungsanlagen viel dichter in das Lebensumfeld eindringen als das in der Vergangenheit, sagte der Landrat. Er verwies auf das Klimaschutz-Konzept, den Master-Plan und das 50-Millionen-Euro-Programm zur energetischen Sanierung der Schulen im Landkreis.

Darüber hinaus erläuterte Landrat Fischbach Aktivitäten des Landkreises im Bereich der Breitbandversorgung, die für die Zukunftsfähigkeit von enormer großer Bedeutung seien, nannte Beispiele aus der erfolgreichen Arbeit der Gesundheitsregion und ging auf die Finanzen des Landkreises ein. Ein jetzt prognostiziertes Defizit von 130 Millionen Euro bis Ende 2013 sei deutlich besser, als gedacht.

Festrednerin Prof. Martina Klärle von der Fachhochschule Frankfurt am Main referierte Chancen der Erneuerbaren Energien. Sie machte deutlich, dass mit der Energiewirtschaft eine Wertschöpfung einhergehe, etwa durch Pachteinnahmen bei Windkraftanlagen. Man solle die erneuerbaren Energien auch als wichtige Einnamequelle sehen, denn die Energiewende werde in der Fläche, also auf dem Land entschieden und dort solle auch die Wertschöpfung gehalten werden.

Bezogen auf den Landkreis Marburg-Biedenkof sagte sie, dass das Ziel 100 Prozent der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Energien selbst zu erzeugen, auf jeden Fall machbar wäre. Die Referentin verdeutlichte anhand von bestimmten Kommunen im Landkreis die Chancen von Windenergie und Solarenergie, zudem auf Möglichkeiten von Biomasse, von Wasserenergie und Geothermie. So könne beispielsweise ein großes Windrad die Energie für bis zu 20.000 Menschen liefern. Viele Möglichkeiten der Photovoltaik seien nicht ausgeschöpft. So könne man auf den Flächen nahe der Bahnstrecken oder auch an Autobahnen solare Energie gewinnen.

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