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42. Rother Synagogengespräch: Aufspüren von Leerstellen – Judenverfolgung und -vernichtung in Rauischholzhausen

Marburg 19.6.2012 (pm/red) Annamaria Junges Ansatz ist die Frage nach den Leerstellen – „niemand mehr da“. Durch eine systematische und akribische Auswertung aller verfügbaren Quellen, wozu amtliche Dokumente verschiedenster Archive gehören, insbesondere aber die Berichte von Zeitzeugen, jüdischen wie nichtjüdischen, vermag sie ein ungeheuer konkretes und dichtes Bild der Situation im Dorf sowie der Akteure und Aktionen gegen die jüdische Dorfbevölkerung zu zeichnen, die in letzter Konsequenz zum Verlust der Heimat durch Auswanderung oder zur Vernichtung in den Gaskammern der Konzentrationslager führten. In seiner Methodik und Stringenz der Untersuchung ist das Buch wegweisend.

Annamaria Junge wuchs in Hamburg auf. Ihre Wurzeln liegen in Rauischholzhausen, wo sie viele Ferien bei den Großeltern verbrachte und bereits als Jugendliche zufällig den jüdischen Friedhof am Waldrand entdeckte. Niemand sprach über die Menschen, die dort begraben lagen, und darüber, wo all‘ die anderen Juden waren. Bereits damals wurde ihr diese Leerstelle in der Dorfhistorie bewusst. Nach abgeschlossenem Studium der Rechtswissenschaften in Berlin wechselte sie 2007 an das Touro College Berlin und belegte dort den Masterstudiengang ‚Holocaust Communication and Tolerance‘ sowie ‚Jewish Studies‘. Das Buch stellt die Veröffentlichung ihrer Masterarbeit dar, die sie 2009 abschloss.
Annamaria Junge stellt ihr Buch mit einem Vortrag im Rahmen der Rother Synagogengespräche am 28. Juni 2012 um 20.00 Uhr in der Landsynagoge Roth in einer Kooperationsveranstaltung mit der Geschichtswerkstatt Marburg vor.

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