Fraktionen der Grünen besichtigen Wasserwerk Stadtallendorf
Marburg 4.9.2012 (pm/red) Anlässlich eines Ortstermins nutzten Mitglieder von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN aus den Fraktionen im Ostkreis (Rauschenberg, Stadtallendorf, Kirchhain) und dem Kreistag Marburg-Biedenkopf, sich über die Bedeutung der Trinkwasserversorgung in der Region zu informieren. Wassermeister Peter Preis vom Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke (ZMW) führte die Abgeordneten durch das Wasserwerk Stadtallendorf und erklärte die Besonderheiten, um sauberes Trinkwasser zu liefern. Aus mehreren Brunnen der Süd- und Westkette wird das Rohwasser aus einer Tiefe von etwa 160 m gefördert und gelangt so in das Wasserwerk. Dort wird das Wasser zu Trinkwasserqualität aufbereitet und kontrolliert, bevor es durch entsprechende Leitungsnetze letztlich in die Haushalte kommt.
„Das Brunnenwasser hat einer Untersuchung zu Folge ein Alter von bis zu 2.000 Jahren, wobei die laufende Entnahme in einem ausgewogenen Verhältnis zur Neubildungsrate gehalten würde“, erläuterte Preis und wies darauf hin, dass aus den beiden großen Wasserwerken Stadtallendorf und Wohratal bei Kirchhain insgesamt rund 17 Millionen Kubikmeter hochwertigen Trinkwassers geliefert wird. „Damit werden rund 350.000 Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Marburg-Biedenkopf und in der Region Gießen und Wetzlar versorgt“, beantwortet er eine Frage der Kreistagsabgeordneten Sandra Laaz.
Damit das Grundwasser im Einzugsgebiet der Brunnen in seiner Qualität erhalten bleibt, sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen in entsprechenden Trinkwasserschutzzonen erforderlich. Dieses Gebiet erstreckt sich auf einen weiten Bereich des Ostkreises (Wasserschutzzonen III), wobei insbesondere im näheren Einzugsgebiet der Brunnen die Wasserschutzzone II besondere Bedeutung hat, da für die beiden Kommunen Stadtallendorf und Kirchhain dort entsprechende Einschränkungen in der Bebaubarkeit dieses Bereiches bestehen. „Dies ist aber notwendig, um den Grundwasserschutz für die Trinkwasserversorgung der Allgemeinheit zu gewährleisten“, meinte Reiner Nau, Fraktionsvorsitzender der Kirchhainer Grünen.
Beeindruckt zeigten sich Besucherinnen und Besucher vom Maschinenraum, wo die starken Pumpen das Trinkwasser in die Fernleitungen pressen, damit es den Weg durch die Rohre bis zu den Vorrats-/Hochbehältern und dann in die Haushalte antreten kann. Hieraus ergab sich auch die Frage nach dem sicherlich hohen Energieaufwand, den Kreistagsabgeordneter Tomas Schneider aufwarf und zu Überlegungen für den Einsatz regenerativer Energien führte.
Nach der Führung durch das Wasserwerk beantwortete Preis Fragen, etwa zu den Reinigungs- und Kontrollmechanismen im Zusammenhang mit den sprengstofftypischen Verbindungen, die durch Aktivkohlefilterung, ein dichtes Analyseprogramm und der entsprechenden Steuerung der Brunnenleistungen den Anforderungen gerecht würden. Anerkennung zollten die grünen Abgeordneten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ZMW, die rund um die Uhr die Anlagen und das Rohrnetz betreuen, damit alle das Lebensmittel Nummer eins aus dem Hahn entnehmen können.