Tarifeinigung im Uniklinikum Gießen/Marburg: rund 6 Prozent mehr in zwei Schritten für UKGM-Beschäftigte
Marburg, 22.4.2013 (pm/red) Mit Anhebungen um gestufte Festbeträge ab Mai dieses Jahres und weitere 2,5 Prozent ab Januar 2014 steigen die Entgelte der rund 6.500 nichtärztlichen Beschäftigten im Universitätsklinikum Gießen/Marburg und der UKGM Service Gesellschaft laut einer ver.di-Pressemitteilung um durchschnittlich knapp 6 Prozent.
Zusätzlich gibt es eine Einmalzahlung von 200 Euro. Beschäftigte mit befristeten Verträgen im Pflege- und Funktionsdienst erhalten unbefristete Arbeitsverträge, wenn sie zum Zeitpunkt des Tarifabschlusses länger als drei Jahre im Uniklinikum arbeiten. Weitere rund 240 im Klinikum in nicht an den UKGM-Tarif gebundenen Gesellschaften beschäftigte Mitarbeiter werden in tarifliche Beschäftigungsverhältnisse übernommen. Dies betrifft alle Servicebereiche mit Ausnahme der Reinigung, für die ver.di und UKGM keine Einigung erzielen konnten.
Die Zahlungen des UKGM in die zusätzliche Altersversorgung des Klinikums werden auf Grundlage einer Sonderreglung der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder befristet reduziert, allerdings erhalten die UKGM-Beschäftigten einen Ausgleich, um das Niveau der betrieblichen Altersversorgung zu erhalten.
Nach Bewertung des ver.di- Verhandlungsführes Georg Schulze-Ziehaus konnte mit der Einigung „trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage des UKGM Anschluss an die Lohnentwicklung der Branche gehalten werden“. Mit einem Mindestlohn von 9,83 Euro pro Stunde für Servicetätigkeiten ohne weitere Qualifikation und einem Grundgehalt für eine Krankenschwester von monatlich über 3.000 Euro nach 15jähriger Berufserfahrung konnten nach Beurteilung von Schulze-Ziehaus wichtige tarifpolitische Eckdaten durchgesetzt werden, die „auch im Branchenvergleich standhalten“.
Zustimmen müssen dem Kompromiss nun noch die Gremien auf Seiten der Arbeitgeber und der Gewerkschaft ver.di. Im Uniklinikum stimmen nun die Gewerkschaftsmitglieder in einer Mitgliederbefragung über Annahme oder Ablehnung des Verhandlungsergebnisses ab. Die ver.di-Tarifkommission im UKGM hat am Montag, 22.April, mit großer Mehrheit für die Annahme des Tarifkompromisses gestimmt.