Häftlingskultur als Überlebensmitiel – Masken und Handpuppen aus dem STALAG IX A Ziegenhain
Marburg 19.6.2013 (pm/red) Vor zehn Jahren wurde Gedenkstätte und Museum Trutzhain im Juni 2003 als vierte zentrale NS-Gedenkstätte in Hessen eröffnet. Eine Dauerausstellung dokumentiert die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers STALAG IX A Ziegenhain sowie die nachfolgende Nutzung der Baracken bis zur Gründung der Gemeinde Trutzhain 1951.
Ein großer Teil der Museumsobjekte stammt von ehemaligen französischen Kriegsgefangenen. Bis heute gelangen berührende Erinnerungsstücke in die Gedenkstätte. So traf 2009 ein ganz besonderes Geschenk in Trutzhain ein, aus dem Nachlass des französischen Kriegsgefangenen René Huc. In einem Karton verbargen sich Pappmaché-Masken – darunter Walt Disneys Zwerge – und Handpuppen. Sie waren im STALAG angefertigt worden, als Requisiten für das Ziegenhainer Lagertheater.
Erstmals zeigt das Museum jetzt diesen in seiner Entstehungsgeschichte wohl einzigartigen Sammlungsbestand. Die an Theaterkulissen angelehnte Präsentation der Exponate gibt einen Hinweis auf den Einsatz der Puppen und Masken. Ergänzende Texte benennen die damals gespielten Stücke und zeigen, welche Bedeutung der Häftlingskultur als ‚Überlebens-Mittel‘ zukam, um den Alltag hinter Stacheldraht zu bewältigen.
Die Ausstellung im Gebäude Hauptstrasse 3 in Schwalmstadt-Trutzhain (nahe dem Museum) wird am Sonntag, 30. Juni – 11 Uhr eröffnet und ist bis 30. August 2013 zu sehen.
Öffnungszeiten
Di. – Do. 9 – 13 und 14 – 16 Uhr, Fr. 9 – 13 Uhr. In den Sommerferien (8. Juli – 16. August): Di. – Fr. 14 – 17 Uhr und an jedem 2. und 4. Sonntag im Monat.
—>Gedenkstätte und Museum Trutzhain online