Landkreis sucht Pflegeeltern, die Kindern eine Perspektive geben
Marburg 140901 (pm/red) Für eine gesunde Entwicklung braucht jedes Kind neben Erziehung und Förderung auch Liebe, Zuwendung und Geborgenheit. Nicht alle Eltern aber können dies erfüllen, was ganz unterschiedliche Gründen haben kann. Mal geht es nur für eine kurze Zeit nicht, manchmal aber langfristig nicht. Dann muss für das Kind eine Lösung gefunden werden und oftmals stellt eine Pflegefamilie eine gute Alternative für das Kind dar.
Ein Beispiel ist der sechsjährige Tom, der inzwischen seit zwei Jahren bei seiner Pflegefamilie lebt. Toms Mutter konnte ihn nicht mehr ausreichend versorgen und so wurde eine Unterbringung von Tom in einer Pflegefamilie notwendig. „Tom hat sich am Anfang sehr angepasst verhalten, er hat auch nicht geweint. Aber nach ein paar Wochen – nachdem er Vertrauen zu uns gefasst habe – hat er seine Wut und Trauer deutlich gezeigt. Mit Geduld und Liebe konnten wir ihm durch die schwere Zeit hinweghelfen und er konnte viele Entwicklungsschritte aufholen. Mit dem neuen Schuljahr wird Tom sogar in die Regelschule eingeschult werden können und er ist mächtig stolz auf sich, ein Schulkind zu sein“, berichtete Toms Pflegemutter.
„Die Unterbringung eines Kindes in eine Pflegefamilie ist dann erst eine Alternative, wenn die leiblichen Eltern trotz möglicher Unterstützung das Kind nicht mehr betreuen können“, verdeutlichte Landrätin Kirsten Fründt. Wenn eine Unterbringung eines Kindes in einer Pflegefamilie notwendig werde, dann sei es wichtig, dass die Pflegeeltern dem Kind mit Geduld, Zuwendung, Einfühlungsvermögen und Toleranz begegnen. „Für mich ist es deshalb wichtig, diesen betroffenen Kindern eine gute Perspektive für die Zukunft aufzeigen zu können. Pflegefamilien können hierbei ganz effektiv helfen und einen großen Anteil an der Entwicklung der jungen Menschen nehmen“, stellte Landrätin Fründt fest.
Tom ist nur ein Kind von vielen, so der zuständige Fachbereichsleiter des Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales, Uwe Pöppler. Daher sucht der Landkreis Marburg-Biedenkopf immer wieder Personen, Ehepaare oder Familien, die sich vorstellen können, ein fremdes Kind in Pflege zu nehmen.
Die Pflegefamilie erhält ein Pflegegeld für das zu betreuende Kind. Sie werden im Rahmen von Fortbildungen begleitet und auch die individuelle Hilfeplanung mit dem Jugendamt erfolgt regelmäßig.
Nähere Informationen über den Pflegekinderdienst des Landkreises erteilen Frau Mönninger-Somogyi (06421 405-1431, E-Mail: Moenninger-SomogyiI@marburg-biedenkopf.de) boder Frau Gattinger (06421 405-1478, E-Mail: GattingerD@marburg-biedenkopf.de).