Marburger Kunstverein – Einblicke via LED-Screen
Marburg 4.1.2015 (red) Seit wenigen Tagen gibt es direkt downtown der Oberstadt beim Marburger Kunstverein (mkv) eine Neuerung. In der großen Glasfassade des mkv, unmittelbar neben dem Cineplex, wurde ein 46-Zoll-Bildschirm montiert und zum Jahreswechsel mit Fotos und Szenerien aus der aktuellen Ausstellung – außerdem versehen mit prägnanten textlichen Erläuterungen – gestartet.
Wie die Redaktion in Erfahrung bringen konnte, zudem im Auf- und Abspann für aufmerksame Passanten zu lesen ist, handelt es sich dabei um einen ‚Bilder-Kiosk‘. Hinter dem Namen Bilder-Kiosk, vielleicht besser als Label oder Markenname zu bezeichnen, steckt eine Entwicklung der ‚Sternbald-Factory‘. Diese wiederum ist eine derzeit offene Arbeitsgruppe von Fotografen, Designabteilung und ganz unterschiedlichen (technischen) Beratern, angeführt von einer Bildredaktion, die das ‚Drehbuch‘ der sequentiellen Fotografien verantwortet und entwickelt.
Wer jetzt an einen Film denkt, liegt nicht völlig daneben. Im Bilder-Kiosk des Kunstvereins wird jeweils ein Einzelfoto mit einigen Sekunden Standzeit gezeigt. Aus der Reihung mit vorhergehender Aufnahme wie der Nachfolgenden ergibt sich – scheinbar von selbst – eine ‚Bildergeschichte‘ oder auch eine ‚Geschichte in Bildern‘.
Dabei präsentieren sich für die zahlreichen Passanten am Gerhard-Jahn-Platz aussagestarke Fotografien aus den Ausstellungsräumen des Kunstvereins. Im Marburger Kunstverein wird derzeit eine Ausstellung mit Arbeiten von Christina von Bitter (München) und Madeleine Boschan (Berlin) präsentiert.
Wer denkt, der Bilder-Kiosk im Fenster des mkv würde lediglich Arbeiten der längst etablierten Münchner Künstlerin Christina von Bitter mit der für sie charakteristischen ‚Monochromie in Weiß‘ nach außen spiegeln, liegt etwas daneben. Das ‚Starlet‘ der aktuellen Kunstschau in Marburg – die in Berlin und andernorts wirkende Madeleine Boschan – hat die oberen Räume mit ihrer merkwürdigen Installation besetzt: CMYK und RGB geben darin den Ton, präzise den Farbton. Dies freilich lässt sich auf einem Bildschirm nur bedingt abbilden. In jedem Fall hat Boschan allen Raum in der oberen Eage und nutzt ihn in eigenwilliger Weise.
Mehr dazu gibt es vor Ort, als 40-teilige Bild-Text-Sequenz mit Auf- und Abspann-Erläuterungen: Täglich von 11.00 Uhr bis 23.30 Uhr.
Ganz und gar und ohne Screen betrachten lässt sich die Ausstellung bis zum 5. Februar Di – So von 11 – 17 Uhr und Mi von 11 – 20 Uhr. Eintritt frei.
Die Abbildungen wurden freundlicherweise von der Sternbald-Factory zur Verfügung gestellt und sind sehr stark in Größe und Auflösung verkleinert, was nur eine sehr eingeschränkte Wiedergabe bzw. Anschauung in einem Online-Magazin möglich macht.
–-> Mehr Info zum Bilder-Kiosk