LICHT(e)WEGE am Weinberg verlängert bis Sonntag, 28. August
Marburg 23.8.2016 (pm/red)Der Sommer war dieses Jahr eher zu feucht, als zu trocken und so fehlen den Veranstaltern und Besuchern der Freilicht-Kunstausstellung „Licht(e)Wege“ dieses Jahr noch ein paar warme und trockene Abende mit schönen Sonnenuntergängen. Aufgrund der vielversprechenden Wettervorhersagen für die letzte Augustwoche, wurde die Ausstellung am Weinberg um eine Woche bis Sonntag, 28. August, verlängert.
Die Ausstellung mit Lichtinstallationen kann täglich von 20 bis 0.30 Uhr besucht werden. Die Licht-Kunstwerke werden mit Beginn der Dunkelheit aktiviert. Die beiden Eingänge befinden sich in der Weinbergstraße 21 (hinter der Grimmwelt) und am Fuße des Weinbergs in der Frankfurter Straße 44, in Kassel.
KünstlerInnen aus Deutschland, Italien, der Schweiz und Tschechien lassen in diesem Sommer einen bemerkenswerten Lichtparcours entstehen. Für Besucher der Stadt, aber auch die Kasseler selber, bietet sich wieder eine gute Gelegenheit, Kunst und Stadt auf ungewohnten Pfaden zu erleben.
Das 10. LICHT(e)WEGE – Projekt
Die beiden Initiatoren Markus Hutter und Herwig Thol hatten Ende der 90er Jahre die Vision, den Bergpark Wilhelmshöhe mit einer zeitgemäßen Interpretation eines „Lichterfests“ zu bespielen. Sie wollten jedoch nicht nur dekoratives, gefälliges Licht in das Gelände des Parks bringen, sondern bildende Kunst. Erst 2002 ließ sich die Idee umsetzen, denn die Realisierung erforderte viel Enthusiasmus und unzählige unbezahlte Arbeitsstunden aller Beteiligten. Die Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler leuchteten entlang eines Parcours im dunklen Bergpark. Die Besucher mussten also in der Dunkelheit die Kunst erwandern und entdecken. Anders als im sog. White Cube einer Galerie oder eines Museums wurde die gezeigte Kunst in einem außergewöhnlichen, grünen Rahmen erfahrbar.
Viele Tausend Besucher nutzten das Angebot, durch einen Fußmarsch Kunst in überraschenden räumlichen Situationen wahrzunehmen. Das Erlebnis wurde zum Stadtgespräch. 2005 konnte eine weitere LICHT(e)WEGE – Veranstaltung im Bergpark stattfinden, doch das große Problem der Finanzierbarkeit blieb bestehen. Der ungeahnte Publikumsaufmarsch bestätigte jedoch das Konzept der beiden Ideenentwickler. Die Stadt Kassel verlieh den beiden Machern 2005 den Kulturförderpreis.
2007 konnte die Ausstellung mit ausdrücklicher Genehmigung der damaligen Documenta-Leitung auf der Insel Siebenbergen fortgesetzt werden. 2009 und 2011 war der mhk-Standort zwei weitere Male Plattform der nachtaktiven Präsentation.
Vor 2 Jahren kam dann der Sprung auf innerstädtisches Terrain – eine neue Herausforderung. HDort ist keine idealisierte Parklandschaft der Bezugspunkt für die Kunst, sondern die spröde, heterogene und historisch geprägte innerstädtische Grünzone des Weinbergs. Dort allerdings ist Licht(e) Wege an zentralem Ort der Innenstadt erlebbar.