Emsig wie die Bienen: Borussia Dortmund unterstreicht mit Transferpolitik Meisterambitionen
Marburg 11.07.2019 (pm/red) Die Fußballsommerpause in Deutschland ist im vollen Gange und während viele Fans schon sehnsüchtig den 1. Spieltag der Bundesliga herbeisehnen, sind die ersten Teams schon wieder in die Vorbereitung eingestiegen. Die nächste Saison könnte sehr spannend werden, da mit dem BVB das erste Mal seit längerer Zeit ein Team, das nicht FC Bayern München heißt, sich den Meistertitel schon vor der Saison als Ziel setzt.
Im Laufe der letzten Bundesligasaison waren die Dortmunder den Bayern schon fast enteilt und es dachten viele, dass „die Schwarzgelben“ mal wieder Meister werden könnten, allerdings konnte der Club aus der bayerischen Hauptstadt das Ruder noch gerade einmal rumreißen und sich knapp den Meistertitel sichern. Die verantwortlichen bei Borussia Dortmund haben die Schwächephasen der vergangenen Saison schon analysiert und erkannt, dass im langen Saisonendspurt es besonders an Mentalität gemangelt hat. Zudem war die Abwehr nicht tief genug besetzt, was dazu geführt hat, dass häufig Außenverteidiger wie der Senegalfranzose Abdou Diallo außen aushelfen mussten.
So war es nicht verwunderlich, dass mit dem deutschen Nationalspieler Nico Schulz eine der ersten Verpflichtungen des BVBs ein Außenverteidiger war. Der 26-Jährige kommt von der TSG Hoffenheim und soll die Nachfolge von Marcel Schmelzer auf der linken Außenverteidigerposition antreten. Zudem wurden früh die Verpflichtungen von Julian Brandt von Bayer 04 Leverkusen und Thorgan Hazard von Borussia Mönchengladbach bekannt. Beide Spieler zählten letzte Saison zu den besten Offensivspielern der Bundesliga. Zusammen mit den altbewährten Kräften Reus, Alcacer und Sancho sollte Dortmund nächste Saison über die nominell beste Offensive in Deutschland verfügen.
Während diese Neuverpflichtungen von den Fans gefeiert wurden, gibt es an der Rückholaktion von Weltmeister Mats Hummels einige Kritik. Dieser war vor 3 Jahren zum Konkurrenten und Heimatverein FC Bayern München abgewandert. Durch den durchaus überraschenden Transfer kehrt er nun an seine alte Wirkungsstätte zurück. Er hatte das Team als Kapitän unter Jürgen Klopp zu zwei Meisterschaften und ins Champions League Finale geführt.
Hummels gilt zwar nicht mehr als einer der besten Verteidiger der Welt und stand letztes Jahr, als es bei den Bayern nicht so gut lief, deutlich in der Kritik, trotzdem kann er dem BVB deutlich mehr Stabilität geben. Da der Leistungsabfall, der ihm zugeschrieben wurde, eher gering war, kann er als erfahrener Abwehrchef der jungen Dortmunder Defensive um Manuel Akanji deutlich mehr Stabilität verleihen.
Insgesamt stehen noch viel zu viele Spieler im Kader des BVBs. Fest steht, dass für Schürrle und Kagawa kein Platz mehr im Team ist. Auch Toljan, Guerrero, Philipp sollen keine große Rolle in der Planung von Lucien Favre spielen. Allerdings sollte der Kader nicht zu sehr ausgedünnt werden, da es letztes Jahr an Alternativen fehlte.
Die Verpflichtung so namhafter Spieler für viele Millionen Euro zeigt auf jeden Fall, dass es Borussia Dortmund ernst meint und dem FC Bayern München die Meisterschale entreißen möchte.