Kassel 15.11.2019 (pm/red) Längst ist Deutschland zum Paradies für Sextouristen aus der ganzen Welt geworden. Internationale Unternehmen organisieren mehrtägige Rundreisen quer durch unsere Bordell-Landschaft. Über die Bundesrepublik wird im Ausland ähnlich berichtet, wie wir es über Thailand tun. Doch der liberale Umgang mit der Prostitution hat dramatische Nebenwirkungen.

Deutschland ist zum Bordell Europas und laut Experten von Polizei und Justiz zur Drehscheibe für Zwangsprostitution und Menschenhandel geworden. SozialarbeiterInnen, ÄrztInnen, PolizistInnen, Mitglieder zahlreicher NGOs und Aussteigerinnen weisen immer wieder auf das Ausmaß von Gewalt und Frauenverachtung hin, das Frauen in der Prostitution begegnet. Zwischen 80 und 90 Prozent der Prostituierten kommen aus dem Ausland, nur wenige sprechen oder verstehen deutsch, sind z.T. Analphabethinnen. Die wenigsten arbeiten freiwillig, viele werden von Zuhältern, Loverboys oder männlichen Familienangehörigen bewacht.

Die Bedingungen in den Bordells und Laufhäusern werden immer schlimmer und sind insgesamt menschenunwürdig. Im Rotlicht dominieren kriminelle Organisationen – und mit ihnen das Verbrechen, Frauen- und Drogenhandel. Aber wie konnte es so weit kommen? Und was geschieht tatsächlich im Rotlichtmilieu? Diese Fragen beantwortet die Dokumentation „Bordell Deutschland“, in der u.a. Bordellbetreiber, Freier, ehemalige Zuhälter, Aussteigerinnen, Kriminologen, SozialarbeiterInnen und VertreterInnen von NGOs zu Wort kommen.
Im Anschluss an den Film ist Gelegenheit Fragen zu stellen und über einzelne Punkte zu diskutieren.
„Bordell Deutschland“ Filmvorführung und Diskussion
CAPITOL, Biegenstraße
Donnerstag,  21. November – 18:30 Uhr
Eintritt frei