Vortrag und Lesung: Michail Schaiber-Sokolski – Ein russisch-jüdischer Lehrmeister in Marburg
Michail Schaiber-Sokolski versteht russische Geschichte immer als Teil der gesamteuropäischen Geschichte. Er hat daher immer wieder versucht, mit seinem essayistischen und übersetzerischen Lebenswerk seine eurorussische Sicht auf Russland auch in Deutschland zu vermitteln. Seine Frage nach Russlands Stellung innerhalb der Weltzivilisation ist Gegenstand einer Diskussion, die immer noch – oder wieder – aktuell ist.
Michail Schaiber wurde 1923 in Moskau geboren. 1927 zieht der Vater als Angestellter der sowjetischen Handelsvertretung nach Berlin, wo die Familie bis Ende 1933 lebt. Hier hat er Schlüsselerlebnisse, die ihn sein Leben lang darüber nachdenken lassen, auf wie dünnem Eis sich Humanität und geistige Prinzipien in einer immer wieder von Kriegen und totalitären Bestrebungen gepeinigten Welt bewegen. Er beherrschte die deutsche Sprache ebenso gut wie die russische, und schrieb seit den 1970er Jahren unter dem Autorenpseudonym „Michail Sokolski“. Er kam 1997 nach Marburg, wo er am 25. November 2005 verstarb.
in der Synagoge Marburg – Eintritt ist frei