Großmanöver der Nato gegen Russland: Kundgebung und Demonstration gegen Defender 2020 in Fritzlar am 21. März
Ein Bündnis verschiedener Organsisation wendet sich gegen das Manöver und meldet Protest an. Dieses Manöver bedeute, dass monatelang Güterzüge durch Bahnhöfe und Transportkolonnen mit Panzern über Autobahnen in Richtung Osten rollen. Am 8. Mai jährt sich zum 75. Mal das Ende des 2. Weltkriegs. Die Sowjetunion hat den Krieg Hitlerdeutschlands mit 27 Millionen Toten bezahlt.
Durch das Manöver werden in Russland alte Erinnerungen wieder wach, tiefe Wunden aufgerissen und Ängste geschürt, die auf russischer Seite, seit dem Überfall der Wehrmacht 1941, bis heute noch immer gegenüber Deutschland bestehen. Das Säbelrasseln an der russischen Grenze könne deshalb nur als Provokation aufgefasst werden.
„Wir fragen uns, warum die NATO, im Besonderen Deutschland, so geschichtsvergessen agiert?“, wird von den Organisatoren gefragt.
Bereits heute verfügen die Nato-Staaten über ein Vielfaches mehr an Militäretat, nuklearem Bedrohungspotential und militärischer Ausstattung als Russland. Geinge es nach den Vorstellungen und Ansprüchen des Verteidigungsministeriums und der NATO, werde allein Deutschland in den kommenden Jahren über einen Militärhaushalt verfügen, der die Größenordnung von Russland übersteigen wird.
Dieses Manöver bedeute daher, angesichts einer ohnehin schon angespannten Situation, dass die Konfliktspirale mit Russland weiter angeheizt werde. Es stelle sich die Frage, warum die NATO und deutsche Politikerinnen und Politiker das Feindbild Russland immer wieder aktualisieren?
Von Deutschland soll künftig nur Frieden ausgehen. Das unterzeichnete die Bundesregierung 1990 im „2 plus 4“ Vertrag zur Wiedervereinigung. „Defender 2020“ widerspreche dem Vertrag ebenso wie die Kriegseinsätze der Bundeswehr und die massive Aufrüstung. „Wir brauchen eine Politik der Entspannung und nicht den Rückfall in die Zeiten des Kalten Krieges. Wir fragen uns daher, warum eine Politik der Konfrontation betrieben wird und ob der „2 plus 4“ Vertrag heute nicht mehr gilt?“ heißt es im Aufruf zur Demonstration
Alles in Allem stelle dieses Kriegsmanöver ein zutiefst kritikwürdiges Unterfangen dar und lasse massiv an der Glaubwürdigkeit der politischen Verantwortungsträgerinnen und -träger zweifeln. Die bestehenden ökologischen und humanitären Probleme müssten für das zukünftige Überleben der Menschheit gemeistert werden. Dies erfordere weltweite, grenzüberschreitende Lösungen, die gemeinsam mit allen Staaten bewältigt werden müssen. Hierfür sei jegliche militärische Konfrontation kontraproduktiv.
Kriegsübungen sind Kriegsvorbereitungen, an die wir uns nicht gewöhnen dürfen und die wir auch nicht akzeptieren wollen.
„Wir fragen uns, mit welcher Absicht werden solche militärischen Rituale eingeübt, die der Bewältigung der überlebensnotwendigen Herausforderungen entgegenwirken?“
Bundesweit Aufrufe zum Protest
Bundesweit werden von der Friedensbewegung Protestaktionen zu „Defender 2020“ veranstaltet. Das Kasseler Friedensforum ruft gmeinsam mit anderen Organsiationen dazu auf, am Samstag, 21. März 2020 in Fritzlar an der Kundgebung mit anschließender Demonstration teilzunehmen.
Samstag, 21. März 2020
Treffpunkt: 12:00 Uhr am Busbahnhof, Allee, Fritzlar
Von dort geht es gemeinsam zum Startpunkt der Kundgebung und Demonstration.
Busverbindung von Kassel: Bus 500 in Richtung Bad Wildungen, Hauptbahnhof Kassel, Abfahrt: 11:16 Uhr
Geplantes Ende: ca. 14:15 Uhr, vor der Georg-Friedrich-Kaserne, Fritzlar
Zur Kundgebung und Demonstration rufen auf:
DFG-VK Hessen, Fridays for Future Fritzlar, Friedensforum Werra-Meißner, Kasseler Friedensforum, DKP-Nordhessen, GEW Kreisverband Kassel-Stadt und Kreisverband Kassel Land, Die Linke Landesverband, SDAJ Kassel