CDU will in Marburg Einkaufs-Boulevard schaffen
Marburg 30.9.2010 (yb) In einem Pressegespräch erläuterten Philipp Stompfe, CDU-Fraktionsvorsitzender, Wieland Stötzel, CDU-Kandidat bei der OB-Wahl und der wirtschaftspolitische Sprecher Joachim Brunnet ihre Vorstellungen zum Einzelhandel in Marburg. Abgelehnt wird von ihnen Ausbau und Flächenzuwachs bei dem Allianzhaus/Savignyhaus in der Gutenbergstraße. Die drei Repräsentanten stützen sich dabei auf ein Strategiepapier ihrer Partei. Darin finden sich klare Aussagen zu dieser Frage.
Ausbau Allianzhaus zur Mall gefährdet Oberstadt
„Insofern sehen wir die Schaffung einer Mall/Einkaufscenters im Allianz-Haus/Savigny-Haus am Standort Universitätsstraße/Gutenbergstraße als sehr kritisch, da dies eine weitere Polarisierung bedeuten würde, der den Einzelhandel in der Oberstadt hart treffen und die Besucherzahlen in der Oberstadt weiter sinken lassen würde.“
Oberstadt soll nicht abgekoppelt werden
Freilich belassen es die Marburger Christdemokraten nicht bei einer bloßen Ablehnung. In ihren Überlegungen stützen sie sich auf zentrale Aussagen der vorliegenden Einzelhandelsstudie. Darin werden relvante Kaufkraftabflüsse aus Marburg benannt. Bis zu 70 Millionen Euro verausgaben Marburger in anderen Städten, zuvorderst in Gießen. „Daher möchte sich die CDU einem Ausbau von Einzelhandelsangeboten und Flächen in Marburg nicht verschließen“, sagte Joachim Brunnet. Doch eine weitere Konzentration im Schnittbereich Universitätsstraße / Gutenbergstraße werde die Oberstadt abkoppeln, meint der wirtschaftspolitische Sprecher.
Vom Bahnhof zur Gutenbergstraße ein langer Boulevard
Neben der Oberstadt gelte es die Nordstadt zu entwickeln. Mit diesen Grundüberlegungen ist es dann nicht mehr weit zu der vorgetragenen Idee einer langen Meile des Einkaufens für die CDU in Marburg. Zusätzliche Geschäftsflächen mit 200 bis 400 qm Einzelhandel sollen Angebotslücken schließen und beitragen den Kaufkraftabfluß zu verhindern.
Mit einem Gesamtmarketingkonzeptes des Einzelhandels verknüpft die Marburger CDU eine lange „Einkaufsstraße“.
Mehrere Ziele sollen erreicht werden
- Abgrenzung gegen Ober- und Mittelzentren nach Süden und Norden durch das „Einkaufserlebnis“
- Verbesserung der Kaufkraftbindung bzw. Verhinderung von Kaufkraftabflüssen
- Schaffung von Kopplungseffekten zwischen Nord-, Ober- und Südstadt
- Erhöhung der Akzeptanz des Einzelhandelstandorts Nordstadt
- Erhöhung von Angebotstiefe und -breite und einer Empfehlungsquote
Einkaufserlebnis und Kultur vernüpfen
Die Verbindung zum Tourismus und Stadtmarketing sei dann naheliegend, sagte Philipp Stompfe. So könnten Besucher von Großveranstaltungen in einer neuen Stadthalle tagsüber einkaufen und abends Kulturenvents besuchen. Selbstverständlich gehöre die Schaffung von ausreichend Parkplätzen unabdingbar dazu. Für Bahnreisende in die Stadt könne gleichzeitig mit ökologischen Motiven geworben werden.
Im Oktober will die CDU Marburg ihre Vorstellungen auf die Tagesordnung bringen, um Diskussion und Meinungsbildung in der Stadt in dieser Richtung zu befördern.