Vom Elend der Steingärten – Chlorophyll kämpft sich durch Basaltschotter
Kassel 23.08.2020 (yb) Die Zeit der berüchtigten Gartenzwerge in deutschen Vorgärten liegt lange hinter uns. Inzwischen müßte man schon suchen, um einen oder mehrere dieser ach so deutschen Gestalten im Garten vor oder hinter dem Eigenheim zu finden. Längst sind ganz andere, steinere Zeiten angebrochen in des Deutschen Gartengestaltung. Sogenannte Steingärten oder Steinbeete haben sich wie Entengrütze auf einem Teich breit gemacht und prägen mitunter ganze Neubausiedlungen, wo der Traum vom Eigenheim samt mehr oder weniger großen Gartengrundstück in Erfüllung gegangen ist. Oh Graus und Schreck, dass ein Garten Pflege braucht und dies mit einiger Arbeit und körperlichem Einsatz verbunden ist, scheint sich herumgesprochen haben und lässt so manchen Haus- und Gartenbesitzer brachiale Vorkehrungen treffen. Wozu Rasen, Blumenwiese oder Blumenbeet anlegen und damit pflegeintensive Bereiche auch noch selbst schaffen, wenn es doch auch anders geht.
Schotterbeete und Insektensterben
Ob es nun die Baumärkte mit entsprechenden Angeboten waren, oder ob der unselige und unübersehbar um sich greifende Trend zur Versiegelung von Vorgartenflächen und Gartenbeeten mit Steinen und Schotterbasalt direkt auf die Steinindustrie zurückgeht, lässt sich nicht ganz einfach ermitteln. Am Ergebnis ändert dies sowieso nichts. In unseren Zeiten drastisch schwindender Artenvielfalt und viel beklagtem Insektensterben, leisten viele, allzu viele Eigenheimbesitzer und „Gartenliebaber“ krasse Beiträge zur gestalterischen Einöde mit Schotterbeeten. Was tun, sprach Zeus…