Sommer-Sonntag 2020 im Bergpark Wilhelmshöhe
Kassel 14.09.2020 (yb) Wer wollte Beschwerde führen oder jammern – jedenfalls nicht in diesen Tagen über das Wetter in unseren Breitengraden mitten in Deutschland. Während in der Karlsaue in Kassel downtown am Sonntag ein Literarischer Spaziergang stattgefunden hat, war der Bergpark Wilhelmshöhe angesagte Location für viele Besucher/innen von nah und – ausweislich der KFZ-Kennzeichen – fern. Bei der Parkplatzsuche mussten die zahlreich per Automobil Angereisten schon zusehen, dass sie unterkamen. Für die vielen per Fahrrad ebenso automobil Anreisenden ist so etwas bekanntlich weder ein Platzproblem noch eine Kostenfrage. Wobei derzeit die MHK-Parkplätze zwischen Infozentrum und Zugang in den Park erfreulicher Weise gebührenfrei sind. Im weitläufigen Bergpark oberhalb von Schloss Wilhelmshöhe vereinen und vereinzeln sich dann die vielen Hundert Besucher/innen – im Laufe des vergangenen Sonntags mögen es wohl einige Tausend gewesen sein – mal miteinander und mal voneinander unabhängig als Fußgänger. Das weitläufige Bowling-Green zwischen Schloss und Fontänenteich bietet genügend Platz für alle, von denen nicht wenige mit Picknickkorb unterwegs sind. An den Wegen hat es Bänke und Aussichtspunkte gibt es allenthalben.
„Ab in den Bergpark“ scheint ein verbreitetes Motto – das auch und gerade in dieser von Vorschriften und Einschränkungen geplagten und geprägten Zeit (das C-Wort mag Mensch schon gar nicht mehr in den Mund nehmen). Bekanntlich suchen viele Mensch aus verschiedenen Gründen das Vorhandensein, die Nähe und die Begegnung mit anderen Menschen. Im „Sehen und gesehen Werden“ artikuliert sich nun einmal schon immer die Eigenart der Menschen als soziale Wesen. Auch das funktioniert im Bergpark Wilhelmshöhe prächtig, etwa auf den drei auf Gäste wartenden und bei schönem Wetter gut besetzten Freiterrassen von Cafés und Restaurants. Zugleich sind es nur wenige Hundert Schritte und Mensch ist alleine, kann in Ruhe Spazieren und Bummeln und die ruhige und imponierend gestaltete Kulturlandschaft auf sich wirken lassen. Es bleibt zu hoffen, dass es wettermäßig noch ein, zwei Sommer-Sonntage geben wird. Danach wird es herbstlich bunter und nicht weniger anregend für ein „Ab in den Bergpark“.