Campus Firmanei der Philipps-Universität Marburg wächst: Rohbauarbeiten am neuen Forschungszentrum und Seminargebäude beendet
Kassel 14.12.2020 (pm) Der innerstädtische Campus Firmanei der Philipps-Universität Marburg gewinnt weiter an Profil. Auf dem ehemaligen Brauereigelände am Pilgrimstein ist nun der Rohbau für das Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) fertig gestellt worden. Hier werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf gut 2.500 Quadratmetern zukünftig eine neue berufliche Heimat finden. Das Bildarchiv ist mit etwa 1,7 Millionen Aufnahmen eines der größten Bildarchive zur europäischen Kunst und Architektur. In unmittelbarer Nachbarschaft konnten auf dem Campus auch die Rohbauarbeiten am neuen Seminargebäude beendet werden. Das neue Seminargebäude wird nach seiner Fertigstellung acht Räume für jeweils 60 bis 100 Personen beherbergen. Die Fertigstellung der Neubauten ist für Ende 2021 geplant. Mit der Projektleitung ist der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen beauftragt.
Hessens Finanzminister Michael Boddenberg, Wissenschaftsministerin Angela Dorn, der Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH) Thomas Platte sowie die Universitätspräsidentin Professorin Dr. Katharina Krause informierten über die Baufortschritte.
„Die hessische Hochschullandschaft ist lebendig, leistungsfähig und attraktiv“, sagte Finanzminister Michael Boddenberg. „Mit Nachdruck treiben wir die bauliche Entwicklung unserer Hochschulen weiter voran. Allein für die gesamten Baumaßnahmen am Campus Firmanei der Philipps-Universität investiert das Land Hessen rund 150 Millionen Euro. Das ist eine große finanzielle Kraftanstrengung und zeigt einmal mehr, welche hohe Bedeutung die Landesregierung der Wissenschaft, Forschung und Lehre zumisst. Der viergeschossige Neubau für das Forschungszentrum umfasst neben den Archiven und Laboren auch Fotowerkstätten, Seminarräume und Büros sowie einen Tagungssaal. Aufgrund seiner nationalen Bedeutung wird der Neubau mit knapp 50 Prozent der Baukosten durch den Bund gefördert. Das sind etwas mehr als 9 Millionen Euro.“ Die Gesamtkosten für das Forschungszentrum und das Seminargebäude belaufen sich nach derzeitigen Planungen auf insgesamt rund 32 Millionen Euro. Knapp 22 Millionen Euro entfallen davon auf das neue Forschungszentrum.
Wissenschaftsministerin Angela Dorn betonte: „Die Basis des Erfolgs in Forschung und Bildung ist eine gute Infrastruktur. Deshalb schenken wir dem Hochschulbau ein besonderes Augenmerk und setzen an jedem Standort auf ein bauliches Gesamtkonzept. Gerade an der Universität Marburg gibt es viele alte, teils denkmalgeschützte Gebäude, deshalb wird sie in der nächsten Stufe des Hochschulbauprogramms HEUREKA besonders berücksichtigt – auch, weil die älteste Universität protestantischer Gründung ihr 500-jähriges Bestehen im Jahr 2027 feiern kann. Dabei werden auch Neubauten wie die am Campus Firmanei als qualitätsvoller Ort von Lehre und Forschung das architektonische Gesamtbild bereichern.“
Den aktuellen Baumaßnahmen war 2016 ein Architekturwettbewerb vorausgegangen, den das Berliner Büro Dichter Architektur für sich entscheiden konnte. Sein Entwurf fasst die beiden in Größe und Nutzung sehr unterschiedlichen Gebäude zu einem Ensemble mit Innenhof zusammen.
Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebes Bau und Immobilien Hessen (LBIH), betonte: „Das neue geistes- und sozialwissenschaftliche Zentrum am Fuße der historischen Marburger Oberstadt nimmt weiter Formen an. Nachdem im Jahr 2018 die neue Universitätsbibliothek eröffnet werden konnte, feiern wir nun das Richtfest für zwei weitere zentrale Neubauten am Campus Firmanei. Der LBIH hat die Projektleitung gerne übernommen und ich bin stolz darauf, dass wir die enge städtebauliche Lücke mit gut gestalteter Architektur füllen können.“
„Die beiden Bauten stellen einen großen Gewinn für die Universität dar“, sagte die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, Professorin Dr. Katharina Krause. „Die Wissenslandschaft auf dem Campus Firmanei wird durch die Ansiedlung der international bedeutsamen kunsthistorischen Institution, des DDK, bereichert. Hierfür hat die Universität 9,3 Millionen Euro an Bundesförderung eingeworben. Zudem wird das Seminargebäude eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen für Lernende und Lehrende mit sich bringen. Hinter den Kulissen haben sehr viele Personen Arbeit und Mühe investiert. Mein Dank gilt daher allen am Bau unmittelbar Beteiligten – wir hoffen auf einen zügigen Baufortschritt.“