UKGM zahlt jetzt doch Corona-Prämie – Erfolg für Beschäftigte und trotzdem unzureichend
Kassel 21.12.2020 (pm) ver.di begrüßt die Zahlung einer Corona-Prämie am Uniklinikum Gießen und Marburg. „Dies ist ein Erfolg der vielfältigen Proteste gegen die ausbleibende Prämie“, betont Fabian Dzewas-Rehm, zuständiger Fachsekretär der Gewerkschaft ver.di. Gleichzeitig kritisiert die Gewerkschaft aber die beabsichtigte Umsetzung. „Über Wochen ließ der Rhön-Konzern die Kolleg*innen auf den Covid-Stationen in der Luft hängen und beließ es bei Ausflüchten“, erklärt Dzewas-Rehm. „Öffentliche Kritik, Streiks und vielfältige Unmutsbekundungen haben den Konzern zum Umdenken bewogen.“
Wie es in einer Verlautbarung des Arbeitgebers heißt, soll die Prämie an Pflegekräfte und Kolleg*innen aus pflegenahen Bereichen bezahlt werden: „Inakzeptabel ist die vom Konzern betriebene Spaltung der Belegschaft durch die Prämie“, führt Dzewas-Rehm aus. „In einem gemeinsamen Statement hat das Team der pneumologischen Intensivstation am Uniklinikum Gießen erst vor einer Woche betont, dass Physiotherapeut*innen, Ärzt*innen, MTRAs und Kolleg*innen aus der Reinigung, dem Hol- und Bringedienst, der Materialwirtschaft und der Technik sowie Pflegekräfte neben vielen anderen an der Versorgung der COVID-Patient*innen beteiligt sind.
Dieses Zusammenspiel der verschiedenen Berufsgruppen ist entscheidend und sollte gewürdigt werden.“
„Das UKGM hat in diesem Jahr viele Millionen Euro zusätzlicher Zahlungen des Bundes erhalten. Eine Beteiligung der Beschäftigten sollte angesichts der Bedeutung des Einsatzes in der Pandemie angemessen ausfallen“, so Dzewas-Rehm.