Stift und Pinsel, Papier und Leinwand
17.07.2021 | Vor dem Eintreten in die Neustädter Sieben, wie der vormalige Bäckereiladen von der kürzlich gegründeten Kultur-Initiative Willingshausen firmiert wird, bleibe ich an der Schaufensterfront stehen. Farbenfroh, mit abstrakten und figurativen Motiven gestaltet, sind Skizzenblätter von innen an die Scheibe gehängt. Zum sommerlichen Kurs der Malschule Willingshausen wird Passanten beim Vorbeigehen etwas geboten. Plakativ malerische Motive aneinander gereiht ergeben mit den Spiegelungen der Umgebung ein Vexierbild von drinnen und draußen. Wolkenhimmel und benachbarte Häuser in der Glasfront unterlegt mit bemalten Motiven auf Papier.
Der Ladenraum ist zum Atelier gestaltet. Weiße Wände, an der Decke ein Lichtband, Malerflies auf dem Boden und verteilt im Raum Tische gefüllt mit Mal- und Zeichenutensilien. Halblaut mein Gruß in die konzentrierte Stille, einige ältere Damen blicken kurz auf und machen weiter.
Der Kurs ist schon in der zweiten Woche und so gibt es schon viel zu sehen, mitunter Bilder auf Staffeleien. In der Backstube dahinter wieder Tische, an denen gearbeitet wird, hier Kacheln an den Wänden. Auch hier wird gearbeitet, wenn man das konzentrierte Auftragen von Farbe auf Aquarellpapier oder auch Leinwand so bezeichnen kann.
Kein schlechter Anfang für die Neustädter Sieben, geht mir durch den Kopf. Schon vor 120 Jahren sind diese Straße entlang Maler zu Fuß vom Bahnhof Neustadt kommend zum sommerlichen Aufenhalt in das Dorf gekommen. Ulrike Schulte kommt mit ambitionierten Malkursteilnehmerinnen schon diesen Herbst wieder.