Hochdotierte Leibniz-Preise an drei hessische Forscher
11.12.2021 (pm) Wissenschaftsministerin Angela Dorn gratuliert Prof. Dr. Marietta Auer (Gießen/Frankfurt), Prof. Dr. Stefanie Dehnen (Marburg) sowie Prof. Dr. Gabriel Martinez-Pinedo (Darmstadt) herzlich zur Auszeichnung mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der auch „deutscher Nobelpreis“ genannte bedeutendste Wissenschaftspreis der Bundesrepublik ist mit Forschungsmitteln in Höhe von jeweils 2,5 Millionen Euro verbunden. Von insgesamt 169 Nominierungsvorschlägen hatte die DFG in einem zweistufigen Prozess die zehn am besten Qualifizierten ausgewählt, die sie jetzt bekannt gab.
„Hessens Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen sind in vielen Forschungsbereichen an der Spitze – das ist gut so, denn wir brauchen die Lösungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft steht, und wir brauchen die Spitzenforschung auch für die Qualität im Studium, damit die klugen Köpfe von morgen von den Besten lernen können“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Wir als Land geben den Hochschulen mit dem Hessischen Hochschulpakt ein verlässliches und umfangreiches finanzielles Fundament, wir unterstützen zahlreiche Forschungsprojekte unter anderem mit unserem bundesweit einzigartigen Exzellenzprogramm LOEWE, und wir begleiten die Hochschulen bei der Strategieentwicklung – eine gute Basis für solche Erfolge.“
Prof. Dr. Marietta Auer (geboren 1972) ist seit 2020 Direktorin am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main und Professorin für Privatrecht sowie internationale und interdisziplinäre Grundlagen des Rechts an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Seit 2013 war sie an der JLU bereits Professorin für Bürgerliches Recht und Rechtsphilosophie. Marietta Auer erhält den Leibniz-Preis 2022 für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Rechtstheorie und der Rechtsgeschichte, mit denen sie zur Herausbildung eines umfassenden rechtsphilosophischen Verständnisses des Privatrechts, insbesondere in Beziehung zum öffentlichen Recht, wesentlich beigetragen hat. Ihre Grundlagenforschung ist von hoher Bedeutung für zentrale Probleme der Gegenwart, etwa für die Frage nach Freiheit unter Bedingungen der Digitalisierung, zum Begriff der Person in Debatten über Geschlechtergerechtigkeit oder zur Vertragsfreiheit.
Prof. Dr. Stefanie Dehnen (geboren 1969) ist seit 2005 Professorin für Anorganische Chemie an der Philipps-Universität Marburg. Sie erhält den Leibniz-Preis für ihre Beiträge zur Synthese von neuartigen Metallclustern sowie deren Anwendung zur Energiespeicherung und zum Energietransfer. Stefanie Dehnens Forschung ist in dem für die Universität Marburg wichtigen und Profil gebenden Profilbereich „Physik und Chemie von Materialien und Grenzflächen“ angesiedelt. Sie forscht unter anderem im Rahmen des Schwerpunkts MOSLA (Molekulare Speicher zur Langzeit-Archivierung), der seit 2019 durch das hessische Forschungsförderungsprogramm LOEWE an der Philipps-Universität Marburg und der Justus-Liebig-Universität finanziert wird. Außerdem ist sie Mitglied des ehemaligen LOEWE-Zentrums SYNMIKRO – Zentrum für Synthetische Mikrobiologie. Sie beteiligt sich zudem auch an Mentoring-Programmen, was ihr unter anderem den Preis der Philipps-Universität zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft einbrachte. Sie leitet zudem das öffentliche Mitmachlabor „Chemikum Marburg“, das spannende Experimentiermöglichkeiten für Besucherinnen und Besucher ab vier Jahren bietet und sich zu einer beliebten Einrichtung in Hessen und darüber hinaus entwickelt hat.
Prof. Dr. Gabriel Martínez-Pinedo (geboren 1968) kam 2005 nach Darmstadt und forschte dort unter anderem bis 2019 im ehemaligen LOEWE-Zentrum HIC for FAIR (Helmholtz International Center for FAIR), einem einzigartigen „Think Tank“ an der Spitze physikalischer Grundlagenforschung. Heute ist er Leiter der Theorieabteilung am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und Professor für Theoretische Nukleare Astrophysik an der Technischen Universität Darmstadt. Er erhält den Leibniz-Preis für seine Arbeiten in der theoretischen Astrophysik über die Entstehung der schweren Elemente und zur Rolle von Neutronensternen in Supernova-Explosionen. 2017 konnte eine Neutronensternverschmelzung gleichzeitig mit Hilfe von Gravitationswellen und in Teleskopen beobachtet werden. Die Forschungen von Martinez-Pinedo stärken den für die TU Darmstadt wichtigen Profilbereich Teilchenstrahlen und Materie, den die TU auch im Rahmen des Bund-Länder Programms Exzellenzstrategie einbringen wird.