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Bauarbeiten abgeschlossen: Bewohner ziehen ab Februar in neues Altenzentrum am Richtsberg

01.02.2022 (pm/red)  In sieben Hausgemeinschaften leben künftig 84 Menschen im neuen Altenzentrum am Richtsberg. Nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit hat die GeWoBau die Arbeiten abgeschlossen, die ersten Bewohner können im Februar einziehen. Das neue Gebäude in der Sudetenstraße vereint die Altenhilfe und ein Begegnungszentrum für den ganzen Stadtteil, wird von der Stadtverwaltung mitgeteilt.

„Hier ist ein schöner und moderner Raum entstanden für eine zeitgemäße und zukunftsweisende Altenhilfe. Wir freuen uns schon sehr auf die ersten Bewohner*innen und hoffen, dass sie sich hier wohlfühlen werden. Die Rahmenbedingungen haben die GeWoBau und die Marburger Altenhilfe St. Jakob mit diesem Gebäude geschaffen“, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, der Hauptinitiator für die Umsetzung war.

Gebaut hat die GeWoBau Marburg für voraussichtlich rund 17 Millionen Euro, betrieben wird das Altenzentrum von der Marburger Altenhilfe St. Jakob, die das Gebäude mietet. „Durch die Pandemie gab es Kostensteigerungen. Wir hatten aber auch eine verbesserte Finanzierung“, erklärt GeWoBau-Geschäftsführer Jürgen Rausch. „Wir können also auch die geplante Miete halten.“
Der Neubau des Altenzentrums besteht aus drei Stockwerken – im Erdgeschoss mit dem Beratungs- und Begegnungszentrum mit Café und Außenterrasse, mit einem Foyer, Räumen für einen Frisör sowie Funktions- und Lagerräume. In der ersten Etage sind neben der Verwaltung drei Wohngruppen untergebracht. In der oberen Etage werden vier Hausgemeinschaften leben.

Errichtet wurde ein Altenzentrum mit zeitgemäßer und moderner Ausstattung mit 84 Pflegeplätzen. „Das Gebäude gliedert sich in sieben Wohnbereiche in denen jeweils 12 Menschen leben, angelehnt an das Hausgemeinschaftsprinzip“, erklärt Altenhilfe-Geschäftsführer Jörg Kempf das Konzept. Jede*r Bewohner*in hat eine Privatsphäre mit eigenem Zimmer, Bad und WC, kann sich aber auch im Gemeinschaftsraum mit Küche aufhalten. Die Appartements befinden sich in unmittelbarer Nähe zu Wohn- und Essbereich.

„Herzstück des neuen Altenzentrums ist das Beratungs- und Begegnungszentrum mit Mittagstisch und Café. Dort sollen die Richtsberger*innen, Angehörige und die Bewohner*innen zusammenfinden“, so Kempf. Ein Garten für die Bewohner rundet die Anlage ab.

Niedriger, hell und freundlich gestaltet: Das Altenhilfezentrum St. Jakob am Richtsberg ist fast fertiggestellt. Im Februar ziehen die ersten Bewohner ein. Foto GeWoBau Marburg

Das Begegnungszentrum befindet sich auf 220 Quadratmetern, die Zimmer der Bewohner haben 20 Quadratmeter, die Gruppenküchen jeweils 100 Quadratmeter. Es wurden 2.600 Kubikmeter Beton und 350 Tonnen Stahl verbaut. An der höchsten Stelle ist der Neubau 12 Meter hoch – an der niedrigsten 4,5 Meter. Auch zwei Elektrotankstellen für E-Autos wurden am Altenhilfezentrum installiert.

Teilabriss des Altenhilfe-Altbaus startete 2019

Es hat sich viel getan in der Sudetenstraße: Vor dem Neubau war es notwendig, einen Teil des bisherigen Gebäudes der Altenpflege abzureißen. Die Abrissarbeiten starteten im Herbst 2019. Mit dem Rohbau ging es dann im März 2020 los. Der Innenausbau wurde nun im Januar fertig.

Beim Ausbau hat auch der Klimaschutz eine große Rolle gespielt. Das Gebäude hat eine 18 Zentimeter dicke Dämmschicht mit Brandriegeln erhalten und eine Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung. Es verfügt über eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und wird ans Fernwärmenetz angeschlossen. Die Fernwärme wird in der Richtsberg-Gesamtschule über ein Blockheizkraftwerk erzeugt und versorgt auch die Astrid-Lindgren-Schule und weite Teile des oberen Richtsbergs.

Ergänzt wird das energetische Konzept durch eine Fotovoltaik-Anlage mit 99,9 kWpeak. Mit kWpeak wird die Nennleistung eines PV-Moduls unter idealen Bedingungen beschrieben. „Wir erwarten eine Stromernte von rund 100.000 Kilowattstunden pro Jahr“, so Jürgen Rausch. Außerdem wurden unterirdisch Wasserbehälter verbaut, die rund 15.000 Liter Regenwasser sammeln können.

Weitere Modernisierungen am Richtsberg

Die GeWoBau hat zeitgleich mit dem Neubau des Altenzentrums in der Sudetenstraße ein umfangreiches Modernisierungsprogramm gestartet. Allein in die Vollmodernisierungen von 106 Wohnungen werden rund 16 Millionen Euro investiert. Die Vollmodernisierungen der Wohngebäude Sudetenstraße 36 bis 42 sind bereits abgeschlossen. In der Sudetenstraße 19/21 sowie 27/29 laufen die Arbeiten derzeit. Die Wohnhäuser gegenüber dem neuen Altenzentrum werden zudem mit einer Holzbaukonstruktion aufgestockt und nachträglich mit Aufzuganlagen ausgestattet. In der Sudetenstraße 27/29 wird die Dachaufstockung genutzt, um die erste barrierefrei zugängliche Hausarztpraxis am Richtsberg zu schaffen. Deren Eröffnung ist für Februar 2023 geplant. Sowohl die Modernisierungen als auch die Aufstockungen erfolgen mit einem anspruchsvollen Energiekonzept mit einer sehr guten Wärmedämmung, PV-Anlage und Fernwärmeanschluss. Unterstützt werden alle Maßnahmen durch den sozialen Energiebonus der Universitätsstadt Marburg.

Die Vermieterin GeWoBau

Die GeWoBau Marburg-Lahn bietet preiswerten Wohnraum auch für diejenigen Haushalte, die sich auf dem Wohnungsmarkt aus eigener Kraft nicht versorgen können. Die Mietobjekte werden von der GeWoBau geplant, finanziert, gebaut und bewirtschaftet. Die Mieteinnahmen werden reinvestiert in die Instandhaltung, die Modernisierung der Bestände, die Gestaltung des Wohnumfeldes und in Neubauten. Hinzu kommt eine Vielzahl an sozialen Dienstleistungen, so auch der Bau eines Altenpflegeheims in Cölbe und in der Sudetenstraße.

Die Mieterin Marburger Altenhilfe St. Jakob

Die Marburger Altenhilfe St. Jakob gGmbH hat sich die Aufgabe gestellt, das Leben älterer Menschen und das von deren Angehörigen zu erleichtern. Und das unabhängig davon, ob ein neues Zuhause gesucht wird, nur eine begrenzte Unterstützung erforderlich ist oder eine Tagespflege benötigt wird. Dafür wurde in der Sudetenstraße eine ansprechende Umgebung geschaffen. Und es werden dort Menschen beschäftigt, die eine langjährige Berufserfahrung mitbringen. Das ist genau die richtige Verbindung, um im Leben zu unterstützen und Angehörige den nötigen Freiraum zu geben.  Die Professionalität der Marburger Altenhilfe St. Jakob beruht auf einer jahrzehntelangen Erfahrung in der Pflege und der Betreuung der älteren Generation.

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