Aktuelle Konjunkturprognose: 2022 noch 1,9 Prozent Wachstum für deutsche Wirtschaft ?
23.06.2022 (pm/red) Der anhaltende Krieg in der Ukraine, dazu bleibende Lieferkettenprobleme und schwächere globale Wirtschaftsentwicklung trüben die konjunkturellen Aussichten in Deutschland für 2022 und 2023 weiter ein. Gleichzeitig werde der Inflationsdruck noch einmal erhöht, findet sich im neuen Gutachten zu nachzulesen. Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung reduziert in diesen Kontext die Wachstumserwartung in seiner neuen Prognose. Die Ökonomen rechnen für 2022 mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,9 Prozent und zeigen sich damit im Kontrast zu Aussagen aus der Politik noch verhalten optimistisch.
Für 2023 wird sogar ein leicht ansteigendes Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent prognostiziert. Das wären 0,2 bzw. 0,6 Prozentpunkte weniger als in der Frühjahrsprognose des IMK im März. Weiter relativ positiv könne sich der Arbeitsmarkt entwickeln, wird mitgeteilt: Die Zahl der Erwerbstätigen wird demnach 2022 und 2023 spürbar steigen, die Arbeitslosenquote sinke im Jahresschnitt 2022 auf 5,0 und 2023 auf 4,7 Prozent, nach 5,7 Prozent 2021. Die Inflation sieht das IMK im Durchschnitt dieses Jahres bei 6,9 Prozent, was vom aktuellen Trend zunehmender Preissteigerungen abweicht. Für 2023 sieht das Institut sogar einen „Rückgang der Teuerungsrate auf 2,6 Prozent“. Die akut wachsenden Probleme der Energieversorgung für die Wirtschaft finden sich soweit nicht thematisiert.