documenta: Hingehen und Hinsehen – Marionetten-Painting en passant
09./10.07.2022 (yb) Viele documenta-Besucher zieht es ins Fridericianum, in diesem Jahr manche zuerst ins ruruHaus nahebei wegen Eintrittskarten. Nicht alle sind mit Eintrittskarten aus dem Netz angereist, Tageskarte, Zweitage- oder Dauerkarte sind erhältlich, dahinter der große documenta-bookshop von König und Vietor. Dazu Info und Gedrucktes, insbesondere der Übersichtsplan was sich wo findet erweist sich als hilfreicher Begleiter zur Orientierung. Es sind viele unterwegs in diesen Tagen und am Friedrichsplatz kommt einiges zusammen, je nach dem was anliegt und wo Mensch die Augen hat.
Im Gewimmel und Gewusel mitten in der Innenstadt begegnen geführte Gruppen, sind hier und da Hinweisschilder und Container aufgestellt für Gepäck und Garderobe. documenta-Kunst und Angebote gibt es in Gebäuden und im Freien, unterwegs mitunter auch mal Unerwartetes. Auf einmal Instrumentalmusik und eine kleine Menschentraube im Halbkreis, aber keine Musikgruppe in Sicht. Auf einer Staffelei entsteht mit gekonnten Pinselstrichen ein Bild.
Wer ganz nah ran gehen würde, könnte feine Übergänge und Verläufe der Farben erkennen. Das ist freilich in der Flüchtigkeit der Szenerie nicht möglich, zumal der Maler eine Marionette ist, geführt an dünnen Fäden von Joaquino aus Chile, der an diesem Nachmittag ein besonderes malerisches Street-Art-Painting bietet.
Es hat Applaus gegeben nach dem musikalisch unterlegten virtuosen Painting mit Pinselführung an dünnen Fäden, dazu etliche Münzen in den Korb. Webseite habe er keine sagt der chilenische Künstler und notiert >titeres ELHECHO< unten auf das noch feuchte „documenta-Werk“, signiert mit Severino 08/07/2022 CHILE. Ob nun die Begegnung und das unmittelbare Malerlebnis in Minuten mit anderen Passanten wichtiger oder das enstandene Bild mit Fischmotiv als d15-Original auf DIN A4-Blatt beeindruckender ist, bleibe dahingestellt.
—>Hingehen und Hinsehen lohnt in diesen documenta-Tagen in Kassel.