UKGM: Erneuter Streik gegen Arbeitsplatzabbau – diesmal Standort Gießen
15. 07. 2022 (pm/red) Mit einem weiteren zweitägigen Streik am Mittwoch, 20. und Donnerstag, 21. Juli will die Gewerkschaft ver.di den Druck auf den Rhön-Konzern erhöhen, einen Tarifvertrag Beschäftigungssicherung für die Beschäftigten des Universitätsklinikums Gießen und Marburg abzuschließen. Seit der Kündigung von Verträgen mit dem Land Hessen durch den privaten Betreiber stehen grundlegende Sicherheiten auf dem Spiel.
Ab Anfang 2023 wären damit Ausgliederungen und Kündigungen möglich, zudem läuft die Übernahme der Azubis aus. „Die KollegInnen wollen nicht mehr vertröstet werden. Alle wollen Klarheit: Was plant der Konzern?“, sagt der zuständige ver.di-Fachsekretär Fabian Dzewas-Rehm. „Soll die eigene Abteilung ausgegliedert werden? Muss ich um meinen Arbeitsplatz fürchten? Wie soll die Arbeit funktionieren, wenn noch mehr Personal wegfällt?“
Forderung nach Tarifvertrag Beschäftigungssicherung
Mit dem erneuten Warnstreik unterstreicht die Gewerkschaft ver.di die Forderung nach einem Tarifvertrag Beschäftigungssicherung. „Das UKGM könnte mithilfe einer tariflichen Regelung Sicherheit schaffen. Das wäre das Mindeste. Eigentlich braucht es für gute Arbeitsbedingungen aber viel mehr“, führt Dzewas-Rehm aus. „Wir brauchen mehr Personal für alle Bereiche des Klinikums. Die Übernahme der Azubis wäre hier ein wichtiger Schritt.“
Neben der Sorge um die Arbeitsplatzsicherheit stellt sich die Frage, ob der private Konzern den Bestand des Universitätsklinikums gefährdet: „Wenn Millionen eingespart werden müssen, ist mit Personalabbau zu rechnen. Ebenso kann ein jahrelanger Rechtsstreit erhebliche Folgen für die Universitätsmedizin haben und hier ebenso zu Einsparungen und somit zu Verschlechterungen in Forschung und Lehre führen.“
Am 20. und 21. Juli sind die Beschäftigten des Uniklinikums Gießen aufgerufen, ab der Frühschicht am Mittwoch bis zum Ende der Spätschicht am Donnerstag die Arbeit niederzulegen. Es könne zu weitreichenden Einschränkungen kommen teilt ver.di mit. „Sollte es bei der Weigerung des Konzerns bleiben, einen Tarifvertrag abzuschließen, werden wir zeitnah zu weiteren Aktionen aufrufen“, so Dzewas-Rehm.
Die Kundgebung am 20. Juli beginnt um 10 Uhr vor dem Haupteingang Neubau (Klinikstr. 33). Am 21. Juli treffen sich die Streikenden wieder vor dem Haupteingang Neubau.