An der Neuen Galerie sind die Rubens- und Rembrandt-Skulptur zurück
11.10.2022 (pm/red) Die Neue Galerie in Kassel an der „Schönen Aussicht“ oberhalb der Karlsaue vereint die staatlichen und städtischen Kunstsammlungen. Durch die großzügige Unterstützung der Dr.-Lisa-Oehler-Stiftung konnten zwei Skulpturen des Bildhauers Karl Hassenpflug, die ursprünglich zum Fassadenschmuck der Neuen Galerie gehörten, wieder an der Eingangsseite des Gebäudes platziert werden.
Als Haus der Moderne werden in der Neuen Galerie Gemälde, Skulpturen und neue Medien von 1800 bis zur Gegenwart präsentiert. Der Fokus liegt aktuell auf der Malerei des 19. Jahrhunderts, Bildern und Objekten der 1950er bis 1980er Jahre sowie auf Kunstwerken der vergangenen documenta-Ausstellungen.
Das zwischen 1871 und 1877 nach Plänen des Architekten Heinrich von Dehn-Rotfelser (1825–1885) als Gemäldegalerie errichtete Gebäude hatte als Vorbild die Alte Pinakothek in München. Sie beherbergte ursprünglich die berühmte Gemäldesammlung des Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen Kassel.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude schwere Schäden und war lange Zeit vom Abriss bedroht. In den Siebzigerjahren wurden die Pläne zum Wiederaufbau des Galeriegebäudes realisiert. Unter ihrem heutigen Namen als Neue Galerie wurde sie 1976 wieder eröffnet.
Zwei Skulpturen wurden im Zweiten Weltkrieg beschädigt und waren seitdem über Jahrzehnte eingelagert. Die beiden Steinfiguren repräsentieren mit Peter Paul Rubens, links, und Rembrandt van Rijn zwei der wichtigsten in der Gemäldegalerie Alte Meister vertretenen Maler. Auf Initiative des Museumsvereins Kassel e. V. und mit großzügiger Unterstützung der Dr.-Lisa-Oehler-Stiftung, konnten die Skulpturen restauriert und an ihren Ursprungsort an der Neuen Galerie zurückgebracht werden.
Zur Restaurierung durch die Firma Gerloff Naturstein aus Kassel wurden die Figuren zunächst mit Wasser vorsichtig gesäubert. Dann wurden Bruchstücke wieder angebracht. Das waren eine abgebrochene Fußspitze und eine Sockelecke. Teilweise mussten Stellen ergänzt werden, wie eine Gesichtshälfte sowie ein Finger. Andere Beschädigungen wurden bewusst belassen, da sie vom Blickpunkt der Betrachter von unten kaum sichtbar sind.