Soziale Spreizung bei Teuerung – 11,4 Prozent Inflation für Familien mit niedrigem Einkommen
18.10.2022 (pm/red) Durch neue Preisschübe bei Haushaltsenergie und Nahrungsmitteln sowie den Wegfall von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket hat die Inflation im September für alle Haushalte in Deutschland deutlich zugelegt. Durchschnittlich werden 10,0 Prozent gemeldet. Weit überdurchschnittlich belastet sind einkommensschwache Familien mit 11,4 Prozent gemessen an Warenkörben für diese Haushaltstypen.
Damit habe sich die soziale Schere bei den Inflationsraten deutlich geöffnet, indem die größten Preistreiber – Haushaltsenergie und Lebensmittel – bei den Einkäufen von Haushalten mit niedrigen bis mittleren Einkommen einen größeren Anteil ausmachen, so der IMK Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Familien und Alleinlebende mit jeweils höheren Einkommen wiesen danach unterdurchschnittliche Raten von 9,3 bzw. 9,5 Prozent auf.
Haushalte mit niedrigem bis mittlerem Einkommen tragen besonders hohe Inflationsbelastungen, da die Alltagsgüter, die sie vor allem kaufen, kaum zu ersetzen sind. Für Lebensmittel wurden diesbezüglich in der letzten Zeit noch höhere Preissteigerungen gemeldet.