Einbürgerung: Marburg hat 363 neue Bürgerinnen und Bürger
29.11.2022 (pm/red) 363 Menschen aus Marburg haben im vergangenen Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten – ein Drittel mehr als in den Jahren zuvor, wird vom Rathaus gemeldet. 214 der neuen Staatsbürger stammen ursprünglich aus Syrien, viele sind 2015 nach Deutschland gekommen. Beinahe 100 Eingebürgerte und ihre Familien waren zum Empfang ins Erwin-Piscator-Haus gekommen und freuten sich über den festlichen Rahmen der Veranstaltung zur Einbürgerung.
Alle neuen Marburger/innen erhielten ein kleines Geschenk – für die Erwachsenen gab es das Buch „Glücksorte in Marburg“, für die Kinder eine Familienfreikarte für das Marburger Sport- und Freizeitbad AquaMar. Zu den zwischen August 2021 bis August 2022 neu eingebürgerten Menschen gehören 44 Kinder und Jugendliche. Zu den insgesamt 12 Herkunftsländern gehören neben Syrien auch Italien, Afghanistan und Tansania.
„Für uns ist es immer ein Gewinn, wenn Menschen dazukommen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies während der Willkommensfeier . „Sie sind eine Bereicherung für unsere Stadt und für unser Land.“ Er betonte, was für einen schwierigen Weg viele der neu eingebürgerten Menschen hinter sich haben – „einen Weg, den sie vielleicht lieber gar nicht gegangen wären“. Neu anzukommen sei niemals leicht: eine neue Sprache zu erwerben, sich an einem neuen Ort mit neuen Regeln zurechtzufinden. Zur aktuellen Diskussion um die Frage, ob die deutsche Staatsbürgerschaft ein Privileg sei, das man knapphalten müsse, bekundete das Stadtoberhaupt eine klare Haltung: „Sie haben viel dafür geleistet und die deutsche Staatsbürgerschaft verdient“, so Spies.
Svetlana Kovatchev vom Marburger Ausländerbeirat teilte mit, dass die Bedeutung des Begriffs „Zuhause“ für sie das Gefühl sei, heimisch zu sein. „Ein Gefühl von Liebe, Akzeptanz und Toleranz“, so die gebürtige Kasachin. Zuhause sein, das bedeute auch, seine Stimme hörbar machen zu können und sich für andere stark zu machen, ebenso wie in Freiheit zu leben. „Mit Stolz kann ich sagen, dass Marburg im Lauf der letzten Jahre so ein Zuhause für mich geworden ist“, so Kovatchev. Sie wünschte den Neubürger/innen, dass die Stadt auch für sie zu einer Heimat werde und dass sie mithelfen, dass das auch für andere funktioniere. „Es zählt, was uns verbindet“, betonte Kovatchev.