Der jüdische Rechtsanwalt und der NSDAP-Kreisleiter – Eine Marburger Geschichte: Buchpräsentation im Elisabeth Café
23.01.2023 (pm/red) Der Autor Horst J. Rieth präsentiert und liest am Sonntag, 5. Februar, aus „Zwei Marburger – Szenische Annäherungen an Hermann Reis und Hans Krawielitzki“ im Elisabeth Café am Steinweg 45 in Marburg.
Hermann Reis und Hans Krawielitzki waren Schüler der heutigen Martin-Luther-Schule in Marburg. Sie kannten sich, ihre Wege kreuzten sich immer wieder. Hans Krawielitzki wurde NSDAP-Kreisleiter und Landrat. Der jüdische Anwalt Hermann Reis musste 1933 seine Anwaltstätigkeit beenden und vertrat fortan die jüdischen Bürger in Vermögens- und Rechtsfragen gegenüber der Verwaltung.
Während Krawielitzki bis 1992 in Marburg lebte, verlor sich die Spur von Hermann Reis Anfang 1945 in Golleschau, einer Außenstelle des KZ Auschwitz, in dem auch seine Frau Selma und seine Tochter Marion ermordet wurden.
Packende Geschichte aus düsterem Kapitel im Marburger Kosmos
Beide Protagonisten werden in Szenen geschildert, die überwiegend einen faktischen und ausgewiesenen Hintergrund haben, umgesetzt und ergänzt mit schriftstellerischer Freiheit. Die Marburger Geschichte in der ersten Jahrhunderthälfte des 20. Jahrhunderts ist Teil der Szenen, die den Akteuren gerecht zu werden anstreben. Dem Leser wird ein packender Zugang in das düstere Kapitel der deutschen Geschichte im Marburger Kosmos geboten.
Lesung und Diskussion des Literaturnachmittags der Buchhandlung Inge Jakobi im Elisabeth Café werden moderiert von Hartmut Möller.
Sonntag, 5. Februar – 15.00 Uhr