Marburger Leuchtfeuer geht an Serpil Temiz Unvar
21.07.2023 (pm/red) Serpil Temiz Unvar aus Hanau erhält das „Marburger Leuchtfeuer“ 2023 für die Gründung der „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“.
Nach der Ermordung ihres Sohns Ferhat Unvar bei dem Attentat in Hanau am 19. Februar 2020 hat seine Mutter Serpil Temiz Unvar am 20. November 2020, seinem Geburtstag, die „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“ als Bildungsstiftung für Anlaufstelle für junge Menschen, die im Alltag rassistische Diskriminierung erfahren, gegründet. Mit der Stiftung soll Hass und Rassismus konstruktiv mit Aufklärung und Menschlichkeit begegnet werden.
Ziel der Stiftung ist es, von Rassismus betroffene Jugendliche und junge Erwachsene zu unterstützen, eigene Bedürfnisse zu formulieren und Chancengleichheit einzufordern. Aus Gesprächen mit betroffenen Jugendlichen entwickelt die Initiative Workshop-Konzepte, die an Schulen genutzt werden.
Diese vorbildlichen Einsatz von Serpil Temiz Unvar für die Gesellschaft, im Andenken an ihren Sohn, würdigt die Jury mit der Verleihung des Marburger Leuchtfeuers für Soziale Bürgerrechte.
„Rassismus ist keine Meinung. Rassismus und Hass können zu den schlimmsten Verbrechen führen. In Marburg dulden wir das nicht – wir stehen in großer Zahl zusammen und arbeiten jeden Tag daran, dass sich alle Menschen in unserer Stadt sicher und willkommen fühlen können. Serpil Temiz Unvar verfolgt mit ganzer Kraft und in Gedenken an ihren Sohn das gleiche Ziel – sie zeigt mit beeindruckender Menschlichkeit und Stärke, wie wichtig es ist, sich für Chancengleichheit und gegen Rassismus einzusetzen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bei der Preisverleihung
Laudatorin war hielt die Berliner Kabarettistin İdil Baydar: „Serpil, du bist eines der wichtigsten Vorbilder unserer Zeit. Du ermöglichst die Bildung, die wir alle benötigen – Herzensbildung. Du veränderst das Leben so vieler Menschen durch dein Engagement und Empowerment. Ich ehre und achte dich für das, was du für unsere Kinder, für unsere Gesellschaft tust.“