Biberpelz und Biberjagd vor 400.000 Jahren – Der Mensch kommt aus dem Pleistozän
30.11.2023 (wm/red) Wildkatze und Luchs, Wölfe und Biber stehen auf der Liste schützenswerter Spezies, die zivisationsmüde Mitteleuropäer gerne wieder ansiedeln möchten. „Abschießverbot von Wölfen“ fordern die Politik heraus. Ganz anders aktuelle Ergebnisse eines Forschungsteam an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Funde in Ostdeutschland zu frühen Menschen
Menschen, die vor rund 400.000 Jahren lebten, machten offenbar systematisch Jagd auf Biber, um sich von ihnen zu ernähren und möglicherweise auch, um ihre Pelze zu erbeuten.
Wie die Forscher in der Zeitschrift Scientific Reports berichten, haben sie damit als Erste gezeigt, dass sich Menschen in der Zeit des Mittleren Pleistozäns systematisch von kleineren Tieren und damit vielfältiger ernährten als bisher bekannt.
„Die Überreste von großen Tieren aus dieser Zeit sind im Allgemeinen viel besser erhalten als die von kleinen Tieren, von pflanzlichen Überresten ganz zu schweigen“, sagt Prof. Dr. Sabine Gaudzinski-Windheuser, Leiterin des Archäologischen Forschungszentrums und Museums für menschliche Verhaltensevolution in Neuwied.
Menschen vor 400.000 Jahren jagten systematisch Biber
Die Forscher hatten die 400.000 Jahre alten Knochen mindestens 94 Bibern, die in Bilzingsleben, Thüringen, ausgegraben worden waren, mithilfe von Lupen und Digitalmikroskopen untersucht. Dadurch konnten sie Schnittspuren von Steinwerkzeugen identifizieren, die auf eine intensive Nutzung der Kadaver schließen lassen. —>Originalveröffentlichung