Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

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Gedenktafel erinnert an ehemaliges KZ-Außenlager in Kassel

Gedenktafel des Außenlagers Kassel-Druseltal des Konzentrationslagers Buchenwald. Foto Harry Soremski

16.07.2024 (pm/red) In der Zeit des Nationalsozialismus gab es in Kassel Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. Bei dem größten handelte es sich um ein Baukommando der SS, in dem Buchenwald-Häftlinge Zwangsarbeit leisten mussten.

Ab sofort erinnert eine neue Gedenktafel im Panoramaweg 1 im Stadtteil Bad Wilhelmshöhe an das ehemalige Außenkommando, dessen Hauptsitz sich im Druseltal befand. 

Bei einer feierlichen Enthüllung der Tafel, die auf eine Initiative des Ortsbeirats Bad Wilhelmshöhe zurückgeht, erinnerte Oberbürgermeister Sven Schoeller: „Buchenwald war überall – auch in Kassel. Drei Außenlager der über 140 Standorte des Konzentrationslagers befanden sich in unserer Stadt. Angesichts von zunehmender Geschichtsvergessenheit, Verharmlosung oder gar Leugnung dessen, was während der Nazi-Herrschaft in Deutschland und Europa für unvorstellbare Verbrechen begangen wurden, ist es wichtiger denn je, dass wir dieses dunkle Kapitel in unserer Geschichte nicht vergessen.“

Enthüllung der Gedenktafel. Michael Gerst (Leiter des Landesbetriebes Hessen Forst), Sven Schöller (Oberbürgermeister) Historiker Prof. Dr. Dietfried Krause-Vilamr, Anja Lipschik (Ortsvorsteherin). Foto Harry Soremski

Die städtische Gedenktafel wurde am Panoramaweg angebracht, wo noch zwei in Zwangsarbeit errichtete Gebäude in ihrer Substanz erhalten sind. Diese wurden im Jahr 2022 saniert und modernisiert. Genutzt werden sie vom Landesbetrieb HessenForst, dem die Erinnerung an diesen historischen Gedenkort eine mahnende Verpflichtung ist, wie Landesbetriebsleiter Michael Gerst unterstrich. In dem Buchenwald-Außenlager, das von Juli 1943 bis März 1945 bestand, waren insgesamt 284 Häftlinge registriert worden. 

Die beiden Gebäude am Panoramaweg wurden von den Gefangenen als Befehlsstellen für den Höheren SS- und Polizeiführer Josias Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont errichtet. Die Gefangenen bauten zudem eine Massivbaracke an der Hunrodstraße und unterhalb des Freibades Wilhelmshöhe drei inzwischen abgerissene Gebäude „An den Eichen“.

„Über die Geschichte der nationalsozialistischen Zeit vor Ort wurde in den Jahren danach am beharrlichsten geschwiegen“, sagte Historiker Prof. Dr. Dietfrid Krause-Vilmar. „Es ist daher kein Zufall, dass die Geschichte des KZ Außenlagers Buchenwald nahezu von der politischen und wissenschaftlichen Öffentlichkeit unbeachtet geblieben ist. Mit der Enthüllung dieser Gedenktafel erinnern wir daher Jahrzehnte später erst, nicht jedoch zu spät, an die Leidenszeit vieler Menschen, die es nach Kassel verbracht hat.“

Anja Lipschik sagte im Namen des Ortsbeirats: „Wir weihen heute eine Tafel ein, die darauf hinweist, dass es an dieser Stelle knapp zwei Jahre lang Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten. Als Ortsvorsteherin bin ich dankbar, dass wir mit dieser Tafel darauf hinweisen und dazu beitragen, dass dies nicht in Vergessenheit gerät.“

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