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Smart City: Sensoren melden freie Parkplätze, Wasserpegel und Baum-Bedürfnisse

Stadt und Stadtwerke stellen gemeinsam nach neue drahtlose Netzwerk MarBit vor: Mit Sensoren werden im Stadtgebiet verschiedene Daten erfasst und Bürgern zur Verfügung gestellt. Foto Patricia Grähling

27.07.2024 (pm/red) Digitale Strukturen können das Leben erleichtern und Arbeit effektiver gestalten. Die Stadt Marburg und die Stadtwerke Marburg nutzen ein neues drahtloses Netzwerk, um für Bürger Infos über freie Behindertenparkplätze und Bodentemperaturen bereitzustellen – und um etwa die Baumpflege effizienter und damit kostengünstiger zu gestalten. Sensoren melden dazu wichtige Daten.

Sensoren in Hochwasserschächten und entlang der Lahn können in Zukunft den Wasserpegel melden. Sensoren im Schlosspark und im Südviertel messen regelmäßig die Bodentemperatur. Sensoren an jungen Bäumen übermitteln den Beschäftigten im Fachdienst Stadtgrün und Friedhöfe, wann sie wieder Wasser benötigen und ob sie ausreichend mit wichtigen Nährstoffen versorgt sind. Sensoren an Behindertenparkplätzen übermitteln in Echtzeit, ob diese belegt sind. Abgerufen werden können diese Daten nach und nach von allen Interessierten im Bürger-GIS der Stadt Marburg. Erste Testdaten sind bereits verfügbar.

Bereitgestellt wird das Netz, das in Marburg unter dem Namen MarBit läuft, in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Marburg. Dr. Bernhard Müller, Geschäftsführer der Stadtwerke Marburg GmbH, ist sicher: „LoRaWAN wird für die Stadtwerke und die Stadt zahlreiche Mehrwerte liefern.“

Am Beispiel der Baumsensoren erklärt Stadtrat Dr. Michael Kopatz: „Wir erfassen unter anderem Bodenfeuchte, Bodenleitfähigkeit und Bodentemperatur. Auf dieser Datenbasis können wir die Pflege unserer Bäume viel effizienter gestalten und sparen damit nicht nur Zeit und Geld – sondern werden im Ergebnis auch gesündere Bäume haben.“

Die Technik hinter MarBit

Die Stadt und die Stadtwerke bauen Marburg weiter zur Smart City aus. Zum Jahresbeginn wurde testweise ein neues Netzwerk eingerichtet. Das nennt sich Long-Range-Wide-Area-Network, kurz: LoRaWAN. Diese drahtlose Kommunikationstechnologie überträgt die Daten bei geringem Energieverbrauch über lange Strecken. Sensoren erfassen dabei Daten, wie etwa Zählerstände, Bodentemperaturen oder ob ein Parkplatz belegt ist. Die Daten werden zu Gateways übertragen und an eine zentrale, digitale Plattform weitergeleitet. Von dort können die Daten dann abgerufen und weiter genutzt werden.

Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Bernhard Müller (l.) und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zeigen die Sensoren und eines der Gateways, die im neuen LoRaWAN-Netzwerk MarBit Daten übermitteln. Foto Patricia Grähling

Die ersten Daten von LoRaWAN im Marburger Netzwerk MarBit können bereits im Geoinformationssystem der Stadt abgerufen werden, dem Bürger-GIS.

Die Datenbasis im Bürger-GIS wird immer weiterwachsen. MarBit ist so konzipiert, dass neben der Stadt auch andere Organisationen und Unternehmen eigene Sensoren aufschalten können. MarBit ist somit eine neue Infrastruktur für ganz Marburg.

„Für die Stadtwerke als Verantwortliche für Gateways und Plattform ist LoRaWAN ein wichtiger Baustein der Digitalisierung“, so Dr. Bernhard Müller. „Das System ermöglicht es, eine Vielzahl an Sensoren jedweder Art innerhalb eines Netzwerkes zu verwalten und Sensordaten zu verarbeiten. Dies kann bidirektional geschehen, also die Datenerfassung, aber auch umgekehrt, die Steuerung vor Ort. Sensoren können bis zu zehn Jahre ohne Batteriewechsel betrieben werden.“

Die Realisierung erster LoRaWAN-Anwendungsfälle durch die Universitätsstadt Marburg wurde vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation finanziell gefördert (Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm Starke Heimat Hessen).

 

—> LoRaWAN

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