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IHK Kassel-Marburg: „Flugbetrieb und Gewerbegebiet wichtig für Standortentwicklung“

 
08.10.2024 (pm) In der erneuten Diskussion um den Regionalflughafen Kassel-Calden weist die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg darauf hin, dass der Kassel Airport als Infrastrukturmaßnahme bereits Früchte trägt und ein Jobmotor für die Region Kassel ist. Mehr als 40 Unternehmen mit rund 1.300 Beschäftigten haben sich rund um den Flughafen im Gewerbegebiet angesiedelt – die Zahl der Beschäftigten hat sich seit der Eröffnung des Regionalflughafens in 2013 in etwa verdoppelt.

 
„Als IHK sehen wir uns als Teil der Lösung, um den Flughafen und das Gewerbegebiet weiter voranzubringen“, sagt Dr. Hans-Friedrich Breithaupt, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender der Regionalversammlung Region Kassel. 
Die regionale Wirtschaft werde deshalb erneut das Gespräch mit Kassels Oberbürgermeister suchen, um nach Wegen zu suchen, den Regionalflughafen als Jobmotor für die Region noch stärker nutzbar zu machen. „Der Oberbürgermeister hat sich wiederholt für die Entwicklung eines nachhaltigen Gewerbegebiets am Airport ausgesprochen“, erinnert Dr. Breithaupt. „Hier ziehen wir gemeinsam an einem Strang.“ Es gelte, den Regionalflughafen weiterhin als wichtigen Baustein in die Investitions- und Infrastrukturmaßnahmen der Region einzubinden, um den Wirtschaftsstandort zu stärken und zukunftsfähig aufzustellen.

So könnte der Kassel Airport in einigen Jahren sogar zum Drehkreuz für den regionalen Elektroflugverkehr und damit für einen nachhaltigen Flugbetrieb werden, wie eine von der IHK mitfinanzierte Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ergeben hat.

In einer Resolution der Vollversammlung hat sich die IHK Kassel-Marburg im September 2023 noch einmal ausdrücklich zum Kassel Airport bekannt.
Denn volkswirtschaftlich rechnet sich der Flughafen ebenso wie viele andere Infrastrukturinvestitionen. Dabei sind Flughäfen, wie die Deutsche Bahn oder der regionale öffentliche Personennahverkehr, auf finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen.
Zur Einordnung: Die Ausgaben des Landes Hessen für den Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) betragen pro Jahr rund 512 Millionen Euro. Die Gesamtausgaben des Landes Hessen belaufen sich im Haushaltsjahr 2024 auf rund 48 Milliarden Euro. Der Kassel Airport erhält davon jährlich rund fünf Millionen Euro.
 
In seiner Studie zur regionalökonomischen Bedeutung des Flughafens Kassel (2017) hat Richard Klophaus positive fiskalische Effekte des Flughafens in Höhe von 50 Millionen Euro errechnet. Der Wissenschaftler zieht das Fazit, der Flughafen Kassel-Calden diene als Wirtschafts- und Standortfaktor der regionalen Daseinsvorsorge und somit der nachhaltigen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in Nordhessen.
 
Allein die Gemeinde Calden prognostiziert für 2024 eine Gewerbesteuer von 3,4 Millionen Euro, von denen die luftfahrtaffine Industrie im Gewerbegebiet einen beträchtlichen Teil erwirtschaftet. „Bei 1.300 Beschäftigten werden sicher auch Lohnsteuer und Umsatzsteuer in Millionenhöhe generiert“, ergänzt IHK-Präsidentin Désirée Derin-Holzapfel. Derzeit werden über 50 Ausbildungsplätze in verschiedenen Berufen angeboten, was die wichtige Rolle des Flughafens bei der Nachwuchsförderung und beruflichen Qualifizierung unterstreicht. 
 
Eines der über 40 Unternehmen, die sich aufgrund des Flugbetriebs und der zentralen Lage in der Mitte der Republik am Kassel Airport angesiedelt haben, ist die Piper Deutschland AG. „Infrastruktur dient dazu, uns voranzubringen und Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen – sie muss nie auf Selbstfinanzierung ausgerichtet sein“, erklärt Patrick Weilbach, Vorstand der Piper Deutschland AG. „Ohne den Flughafen wären die Wachstums- und Innovationspotenziale für uns und viele andere Unternehmen stark begrenzt. Eine Einstellung des Flugbetriebs würde für zahlreiche Betriebe den Verlust ihrer wirtschaftlichen Basis bedeuten.“ 

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