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Filmland Hessen: 2,6 Millionen Euro Förderung für Filmprojekte, Festivals und Reihen

Impression vom Open-Eyes Kurzfilm-Festival Marburg. Sternbald-Archivfoto Hartwig Bambey

07.11.2024 (pm/red) Insgesamt 2.641.200 Euro haben die Jurys der Hessen Film & Medien in den aktuellen Förderrunden beschlossen. Damit fördert die Hessen Film & Medien 29 Filmvorhaben in den Bereichen Stoffentwicklung, Produktion, Nachwuchs und Verleih, die vielseitige filmische Erzählformen nutzen und künstlerisch wertvolle Perspektiven auf gesellschaftliche und kulturelle Themen bieten.

Die 30 geförderten Festivals und Reihen umfassen publikumsstarke Festivals ebenso wie Angebote speziell für den Dokumentar-, Kurz- sowie Kinder- und Jugendfilm.

„Mit der Förderung von mehr als 2,6 Millionen Euro setzen wir ein starkes Signal für die hessische Film- und Kulturszene. Die Bandbreite der Projekte – von Coming-of-Age-Geschichten über dokumentarische Kurzfilme bis hin zu experimentellen Formaten – spiegelt die enorme Kreativität und Vielfalt in Hessen wider.

Projekte wie der neue Film von Maria Speth zeigen, wie stark sich Hessen als beliebter Produktionsstandort etabliert hat“, so Timon Gremmels, Hessens Minister für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur.

„Das Filmland Hessen hat zuletzt beim Hessischen Film- und Kinopreis deutlich gemacht, was in ihm steckt und ich freue mich bereits auf zahlreiche neue Filme, die wir schon bald im Kino und hoffentlich auf Festivals weltweit bestaunen können.“

Mit knapp 600.000 Euro fördert die Hessen Film & Medien in der Main Jury Produktionsvorhaben: Maria Speth, die 2021 mit „Herr Bachmann und seine Klasse“ einen großen Dokumentarfilmerfolg feierte, widmet sich in ihrem neuen fiktionalen Film „Man lebt, weil man geboren ist“ (175.000 Euro) einer intensiven Auseinandersetzung mit familiären und historischen Traumata.

Auch die Cala Film kehrt nach dem Erfolg von „Klandestin“ (nominiert für den Hessischen Filmpreis) mit ihrem neuen Film nach Hessen zurück. „Sorry“ (50.000 Euro) ist ein berührendes Coming-of-Age-Porträt der fast 13-jährigen Bianca, die durch die Begegnung mit ihrem Serienidol eine Chance sieht, sich selbst zu finden und endlich verstanden zu werden.

Auch Kurzfilme erhalten Unterstützung, etwa „Lohwäldchen“ (15.000 Euro), mit dem der Offenbacher Filmemacher Aleksandar Radan einen experimentellen und animierten Kurzfilm über die Themen soziale Herkunft und Identität umsetzt.

Sylvie Hohlbaum beleuchtet in ihrem von der Fourmat Film produzierten Kurzfilm „Kutte“ (20.000 Euro) das Phänomen des Kutten-Kults. Der Film erforscht die Ursprünge dieses Kults und porträtiert die Menschen, die ihn leidenschaftlich leben.

Sommernachtskino 2023 nach der blauen Stunde in der Altstadt von Neustadt – cineastische Attraktion der Kultur-Initiative Willingshausen. Sternbald-Archivfoto Hartwig Bambey

Fokus auf Nachwuchsförderung und innovative Formate

Die Main Jury vergab zudem eine Förderung für das in Hessen einzigartige „Setzkasten“-Fördertool, das Filmschaffenden in der frühen Entwicklungsphase ihrer Projekte Raum zum Experimentieren, Ausprobieren und Reflektieren schafft. Dokumentarfilmmacherin Stella Tinbergen („Henriette und Guido – Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte“) erhält 35.000 Euro für die Entwicklung ihres Projekts „Künstlerhaus 6“.

Zusätzlich wurden 110.000 Euro für die Drehbuchentwicklung von vier Projekten bereitgestellt, die von hessischen Filmschaffenden realisiert werden. Darunter erhält Aliaksei Paluyan, der zuletzt seinen Dokumentarfilm „Courage“ auf der Berlinale zeigte, 28.000 Euro für die Entwicklung des Drehbuchs für seinen fiktionalen Langfilm „Inkubator“.

Die Nachwuchsjury der Hessen Film & Medien beschloss Förderung in Höhe von 365.000 Euro für elf Filmvorhaben. Dascha Petuchow von der jungen Produktionsfirma Plotlessfilm („Salad Days“, 30.000 Euro), Antonia Kilian von Pinkshadow Films („That other Sunrise“, 25.000 Euro), seriale-Leiter Csongor Dobrotka („Embracing Darkness“, 20.000 Euro) sowie drei weitere Filmschaffende gehen mit Hilfe der Förderungen in die Produktionsvorbereitung ihrer Projekte.

Zu diesen zählt auch „BAUMI – Ein Portrait über das, was bleibt“: Filmemacherin Martina Valentina Baumgartner zeichnet darin ein intimes Bild ihres 2014 verstorbenen Vaters Karl „Baumi“ Baumgartner.

Fünf weitere Nachwuchsfilmschaffende erhalten Förderung für die Produktion ihrer Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilmprojekte, darunter Arhun Aksakal, Absolvent der Städelschule Frankfurt, der in seinem Kurzfilm „Land before Time“ architektonische Artefakte der Industrialisierung und der Moderne im Zusammenhang mit der Geschichte der türkischen „Gastarbeit“ in Deutschland untersucht (20.000 Euro).

Insgesamt 1.581.000 Euro fließen darüber hinaus in die vielseitige Filmfestivallandschaft Hessens. Gefördert werden unter anderem etablierte Festivals wie das Lichter Filmfest Frankfurt International (170.000 Euro) und das Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest (255.000 Euro). Zudem unterstützt die Hessen Film & Medien partizipative Formate wie das KUBU Kinderkino der FBW (15.000 Euro), das Kinder und Jugendliche aktiv in die Welt des Films einbindet.

„Die gezielte Nachwuchsförderung ermöglicht es jungen Talenten, ihre Geschichten auf die Leinwand zu bringen und dabei auch internationale Themen wie Migration oder soziale Identität zu bearbeiten. Dabei legen wir Wert darauf, dass unsere Förderung Raum für Experimente und Kreativität ermöglicht,“ sagt Anna Schoeppe, Geschäftsführerin von Hessen Film & Medien.

„Unsere Strategie, Filmschaffenden diesen künstlerischen Freiraum zu geben, zahlt sich aus: Erst in den letzten Wochen haben wir zahlreiche Festivalteilnahmen und Erfolge hessischer Filmschaffender beim Hessischen Filmpreis aber auch beim Warschauer Filmfest gefeiert, auf dem drei Nachwuchsfilmschaffende renommierte Preise mit nach Hause gebracht haben.“

Über Hessen Film & Medien
Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung stärkt die Hessen Film & Medien die hessische Film- und Medienbranche und hilft dem Land, seine Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort für die Zukunft weiter auszubauen. Sie unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen. Gesellschafter der Hessen Film & Medien GmbH sind das Land Hessen (90 Prozent) und der Hessische Rundfunk (zehn Prozent).

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