Bildarchiv Foto Marburg: Eine Million Kunstbilder zur kostenfreien Nutzung

18.01.2025 (pm/red) Das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) macht ab Januar seine umfangreiche Sammlung mit Millionen von Fotografien zur europäischen Kunst und Architektur für die gebührenfreie Nutzung zugänglich.

Lesen Sie den gesamten Beitrag »
Kultur

Hessische Geschichten

Kassel

Hessen Kassel Heritage

Kunst

Home » Allgemein, Kassel

Kassel als Smart City: Wie sieht die Zukunftsperspektive aus?

cloud-computing: Konzepthintergrund auf der Leiterplatte, leuchtender Lichtschwung-Datencode in der cloud. Foto unsplash

19.03.2025 (pm/red) Kassel rüstet auf, aber nicht, wie manch einer denken mag, mit Betonklötzen oder weiteren gefühlt endlosen Baustellen, sondern digital: Smart City ist hier das Stichwort. Das Thema wird in immer mehr Städten zum Leitmotiv. Digitalisierung soll den Alltag erleichtern, Nachhaltigkeit wird zur Pflicht und die Frage, wie sich das Stadtbild verändert, wenn Technologie das Steuer übernimmt, steht im Raum.

Während in der Vergangenheit Stadtentwicklung oft nur aus neuen Wohnblocks, Einkaufszentren oder Straßenprojekten bestand, geht es heute um smarte Mobilität, vernetzte Verwaltung und digitale Infrastrukturen. Kassel will diesen Weg mit Bedacht gehen und setzt auf eine Mischung aus Effizienz, Umweltschutz und sozialer Teilhabe.

Doch wo Licht ist, da gibt es bekanntlich auch Schattenseiten. Fragen kommen auf, die gestellt werden müssen. Wie viel Digitalisierung ist zu viel? Wo bleibt der Datenschutz? Und was passiert mit Orten, die im digitalen Zeitalter schlicht überflüssig werden?

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Teilhabe fürs Kassels Zukunft

Technologie kann eine tolle Sache sein, solange sie den Menschen nutzt. Genau darauf setzt Kassel mit seiner Smart City-Strategie. Digitalisierung soll Prozesse vereinfachen, dabei Ressourcen schonen und die Lebensqualität aller steigern. Aber ein Selbstzweck ist das Ganze nicht. Die Stadt setzt hierbei auf drei Säulen: sozial-digital, umweltgerecht und zukunftssicher.

Nachhaltigkeit durch smarte Lösungen

Ressourcen sind bekanntlich begrenzt, also muss clever und sparsam damit umgegangen werden. Auf dem Weg zur Smart City muss Kassel diese Herausforderungen lösen.

Ein Beispiel dafür ist eine smarte Straßenbeleuchtung, die sich automatisch anpasst. Sie spart nicht nur Strom, sondern reduziert auch Lichtverschmutzung. Sensoren in Mülleimern melden zudem, wenn sie voll sind. Eine kleine Veränderung, die Abfalltouren effizienter macht und den Verkehr entlastet. In Kassel wird es bald möglich sein.

Auch das Thema Energie wird angegangen: Intelligente Stromnetze verteilen Energie je nach Bedarf, erneuerbare Energien werden smarter eingebunden.

Digitale Teilhabe statt digitaler Spaltung

Nicht jeder kann oder will in digitalen Strukturen denken. Kassel setzt daher auf Bildung und digitale Inklusion.

Schulen werden mit neuer Technik ausgestattet, es werden digitale Lernorte und Qualifizierungsprogramme geplant und entstehen, die dann auch älteren Generationen den Zugang zur digitalen Welt erleichtern sollen.

Eine Smart City kann nur funktionieren, wenn wirklich alle mitgenommen werden und nicht nur jene, die ohnehin schon mit Smartphone und Apps jonglieren.

Welche Projekte und Maßnahmen sind in Kassel konkret geplant?

Smart City ist kein leeres Schlagwort, sondern bringt handfeste Veränderungen mit sich. Kassel wurde als Modellprojekt in die Initiative „Smart Cities made in Germany“ aufgenommen. Das bedeutet aber nicht nur Förderung, sondern auch echte Verantwortung: Die Stadt soll neue Ideen entwickeln und auch erproben. Diese sollen dann später auch auf andere Städte übertragbar sein.

Freies WLAN in der ganzen Stadt und nicht nur an ein paar ausgewählten Plätzen gehört zu den wesentlichen Zielen. Die Netzabdeckung soll also massiv verbessert werden. Die Verwaltung wird digitaler, von Online-Terminbuchungen bis hin zu digitalen Akten. Wer künftig einen Antrag stellt, soll das demnach mit wenigen Klicks erledigen können, statt in einem unübersichtlichen Papierberg zu versinken.

Smarte Mobilität steht ebenfalls auf der Agenda. Verkehrssteuerung in Echtzeit soll Staus minimieren. Das Parkraummanagement wird digitaler. Ergebnis davon sollen weniger Autos sein, die endlose Runden auf der Suche nach einem Platz drehen.

Langfristig könnte sich das Gesicht der Innenstadt verändern: Mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer, weniger Blechlawinen, die sich durch enge Straßen zwängen.

Veränderungen im Stadtbild: Wie sieht Kassel als Smart City aus?

Die Digitalisierung verändert nicht nur Verwaltungsprozesse, sondern auch das physische Stadtbild. Orte, die früher selbstverständlich waren, verlieren an Bedeutung, während neue Konzepte entstehen.

Einer der größten Umbrüche zeigt sich in der Glücksspielbranche: Spielhallen verschwinden und das Online Casino tritt an ihre Stelle. Die Spielhallen, die früher fester Bestandteil vieler Innenstädte waren, kämpfen längst mit sinkenden Besucherzahlen. Der Grund sind Online Casinos, die auf dem Vormarsch sind.

Rund um die Uhr verfügbar, bequem von der Couch aus spielbar. Das Konzept hat den stationären Anbietern den Rang abgelaufen. Während die Spielbank Kassel als klassisches Casino bestehen bleibt, könnte es für viele kleinere Spielhallen eng werden. Was also tun mit den frei werdenden Flächen? Wohnraum, Co-Working-Spaces oder neue Freizeitangebote könnten den Platz füllen.

Darüber soll es bald mehr Grün statt Parkplätze geben. Weniger Autos in der Stadt bedeuten mehr Spielraum für eine Umgestaltung. Statt grauer Parkflächen könnten grüne Oasen entstehen. Die Stadtplanung könnte sich verstärkt auf nachhaltige Nutzung konzentrieren – mehr Platz für Fußgängerzonen, Radwege und Parks.

Welche Herausforderungen muss Kassel auf dem Weg zur Smart City bewältigen?

Wo es Fortschritt gibt, gibt es auch Stolpersteine. Smarte Technologien sammeln Daten und das sorgt immer für Diskussionen. Wer speichert was? Wie werden Daten geschützt? Die Balance zwischen Digitalisierung und Privatsphäre muss stimmen, sonst wächst das Misstrauen.

Nicht jeder ist digital affin. Damit nicht nur Technik-Enthusiasten profitieren, muss digitale Bildung ernst genommen werden. Besonders ältere Menschen oder sozial schwächere Gruppen dürfen nicht abgehängt werden.

Jede Veränderung ruft Kritiker auf den Plan. Manche befürchten Überwachung, andere eine zunehmende Technokratisierung des Alltags. Die Stadt muss vermitteln, erklären und zeigen, dass Smart City nicht bedeutet, dass Maschinen das Sagen haben.

Ausblick: Kassel steht vor einem neuen Kapitel der Stadtgeschichte!

Die Smart City-Transformation ist kein kurzfristiges Projekt, sondern eine langfristige Entwicklung. Kassel setzt auf nachhaltige, soziale und digitale Lösungen, um Stadtentwicklung neu zu denken.

Das Stadtbild wird sich künftig verändern. Weniger Spielhallen, neue Nutzungskonzepte für den öffentlichen Raum, digitale Prozesse, die Behördengänge überflüssig machen. Eine Stadt, die mitdenkt, Ressourcen schont und den Alltag einfacher macht. So sieht zumindest die Idee aus. Aber ohne eine kluge Strategie, Datenschutz und Akzeptanz in der Bevölkerung wird der Fortschritt nicht funktionieren. Digitalisierung kann ein Geschenk sein, aber auch eine Last, wenn sie nicht gut gemacht wird. Kassel steht vor der Herausforderung, den richtigen Weg zu finden.

Fakt ist: Das Smart City-Konzept wird sich in den nächsten Jahren beweisen müssen. Ob es gelingt? Das hängt davon ab, ob die Technologie tatsächlich den Menschen dient und das Leben verbessert, oder am Ende doch nur eine nette Vision bleibt.

 

Contact Us